Erscheine nicht mit leeren Händen vor dem Herrn

 

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Dienstag, 8 Woche JK    
Sir 35, 1-15

 





1Viele Opfer bringt dar, wer das Gesetz befolgt;

2Heilsopfer spendet, wer die Gebote hält;

3Speiseopfer bringt dar, wer Liebe erweist;

4Dankopfer spendet, wer Almosen gibt:

5Abkehr vom Bösen findet das Gefallen des Herrn: als Sühne gilt ihm die Abkehr vom Unrecht.

6Erscheine nicht mit leeren Händen vor dem Herrn,

7denn das alles muss geschehen, weil es angeordnet ist.

8Die Opfergabe des Gerechten macht den Altar glänzend von Fett, und ihr Wohlgeruch steigt zum Höchsten auf.

9Das Opfer des Gerechten ist angenehm, sein Gedenkopfer wird nicht vergessen werden.

10Freigebig ehre den Herrn, nicht gering sei die Gabe in deinen Händen.

11Bei all deinen guten Werken zeig ein frohes Gesicht, und weihe deinen Zehnten mit Freude!

12Wie Gott dir gegeben hat, so gib auch ihm, freigebig und so gut, wie du kannst.

13Denn er ist ein Gott, der vergilt, siebenfach wird er es dir erstatten.

14Versuche nicht, ihn zu bestechen, denn er nimmt nichts an;

15vertrau nicht auf Opfergaben, die durch Unterdrückung erworben sind. Er ist ja der Gott des Rechts, bei ihm gibt es keine Begünstigung.

 

Erscheine nicht mit leeren Händen vor dem Herrn 

Hierzu fällt mir eine Geschichte ein, die ich vor Jahren einmal entdeckt habe. Der Autor ist mir leider unbekannt. 

Sein ganzes Leben hatte sich nur ums Geld gedreht. Bevor er starb, befahl der Reiche seinen Söhnen, ihm einen Beutel voll Gold in den Sarg zu legen. Als er gestorben war und im Himmel ankam, quälten ihn Hunger und Durst.

Da entdeckte er plötzlich eine Theke mit Speisen und Getränken - wie im Wartesaal eines großen Bahnhofs. „Es ist", sagte er zufrieden zu sich, „hier ungefähr wie auf der Erde. Gut, dass ich Gold bei mir habe." 

Er trat an die Theke und dachte: Billig, sehr billig! — „Und das hier?" Er zeigte auf ein appetitliches Pastetchen. "Ein Cent", war die Antwort des Dieners, den das Staunen des Reichen belustigte. „Nun, wenn das so ist, so geben Sie mir bitte zehn Sardinen und fünf Pastetchen auf den Teller; und dazu noch ein Glas Cola." Der Diener beeilte sich aber gar nicht. „Bei uns muss zuerst bezahlt werden", sagte er trocken. „Mit Vergnügen!", erwiderte der Reiche und drückte ihm ein Goldstück in die Hand. 

Der Mann drehte das Goldstück hin und her und sagte: „Tut mir leid, das ist kein Cent." Ich werde wechseln müssen, wenn man hier nur Cents nimmt, dachte der Reiche und befahl seinen Söhnen im Traum: „Nehmt das Gold aus dem Sarg und gebt mir einen Beutel mit Cents!" Die Söhne nahmen das Gold weg und legten einen Sack mit Cent-Stücken hinein. 

Damit trat der Reiche triumphierend an die Theke. „Nun habe ich Kleingeld, geben Sie mir rasch, was ich bestellt habe, ich bin unheimlich hungrig und durstig." — „Bei uns wird zuerst bezahlt", war die schon bekannte Antwort. „Bitte, hier!" Und damit gab der Reiche ihm eine Handvoll Cents. 

Der Diener sah das Geld an und sagte lächelnd: "Wie ich sehe, haben Sie auf der Erde wenig gelernt. Wir nehmen hier nicht Cents an, die Sie besitzen, sondern nur die, welche Sie verschenkt traben. Denken Sie nach.

Haben Sie schon einmal einem Bettler einen Cent gegeben? Haben Sie Hilfe geleistet?"

Der Reiche dachte nach, fand aber nichts.

Er hatte nie auch nur eine Münze verschenkt.


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