Posts

Es werden Posts vom Mai, 2022 angezeigt.

Als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren - Joh 20,19

Bild
Joh 20,19: als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren   Bereits der erste Vers des Evangeliums spricht mich an. Die Jünger hatten die Türen verschlossen. Wer kann Ihnen verübeln, nach all dem, was sie mitgemacht haben, dass sie Angst vor den Juden hatten. Aber ist es nicht schon ein Zeichen der Stärke, dass sie überhaupt in Jerusalem geblieben sind und nicht sofort wieder nach Galiläa zurückkehrten? Die Jünger bilden bereits eine kleine Glaubensgemeinschaft. Die Kirche beginnt zu entstehen. Exerzitien für die Apostel Die Jünger ahnen sicher, dass sich ihr bisheriges Leben nun grundlegend ändern wird. Sie müssen jetzt selbstständig als Glaubende leben und haben nicht mehr die Sicherheit, dass Jesus ständig bei ihnen ist, um sie wie Kinder an die Hand zu nehmen. Die kleine Gemeinschaft der Jünger muss nun lernen, in einem nicht-christlichen Umfeld selbstbewusst, als Christen zu leben. Sie sind sozusagen in Exerzitien, um zu beten, sich auszuta

Pfingstsonntag - Joh 20, 19-23

Bild
Pfingsten  Joh 20, 19–23   19 Am Abend des ersten Tages der Woche,  als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren,  kam Jesus,  trat in ihre Mitte  und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! 20 Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. 21 Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. 22 Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! 23 Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.   Die ganze Woche hindurch möchte ich verschiedene Verse aus dem kommenden Evangelium betrachten. 50 Tage nach Ostern feiert die Kirche das Pfingstfest. Unmittelbar vor der Himmelfahrt sagte Jesus den Jüngern, dass er sie verlassen würde und dass sie in der Stadt warten sollten, bis sie mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werden (Lk 24,4
Bild
 

Alle sollen eins sein: Joh 17, 21 - Betrachtung zum kommenden Sonntagsevangelium

Bild
In jeder heiligen Messe darf ich, verbunden mit der Bitte um Einheit, den heiligen Geist auf uns herabrufen. Nach der Wandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi betet der Priester:  Wir bitten dich: Lass uns eins werden durch den Heiligen Geist.  Dies ist ein wunderbarer Satz, es ist die Bitte um Einheit. Beziehen wir diese Bitte auf Ehepaare Oft sind Ehepaare bei der Feier der Eucharistie dabei. Auch sie hören diese Worte: Lass uns eins werden durch den Heiligen Geist. Ehepaare können bereits vor Beginn der heiligen Messe miteinander ausmachen, dass sie dann, wenn der Priester diese Worte spricht, aneinander denken und diese Bitte auf sich und auf ihre Ehe beziehen. Lass uns eins werden! Nehmen sie dann noch ihre Kinder mit hinein in dieses Gebet, wird die ganze Familie in diesem Moment geheiligt und vom Heiligen Geist berührt. Bitte, Jesus, lass uns eins werden durch den Heiligen Geist. Beziehen wir diese Bitte auf unsere Pfarrgemeinde. Können die einzelnen Gru

Alle sollen eins sein: Joh 17, 21 - Betrachtung zum kommenden Sonntagsevangelium

Bild
  Alle sollen eins sein! Beziehen wir diese Bitte auch auf die Ökumene. Es ist eine Schande, dass die Christenheit gespalten ist in römisch-katholisch, orthodox, evangelisch, altkatholisch, … Auch hier ist die Bitte um Einheit angebracht, aber es sollte eine ehrliche Einheit sein. Wir dürfen Unterschiede nicht beiseiteschieben und nur so tun, als ob wir bereits eins wären. Ökumene besteht für mich darin, dass ich dem anderen erlaube: Du darfst so sein, wie du bist. Bitte verstelle dich nicht, nur um mir zu gefallen. Wir brauchen eine Ökumene der Profile und nicht eine Ökumene der Gleichheit. Ich möchte gerne evangelischen Christen begegnen, die evangelisch leben. Ich möchte gerne von ihnen lernen, wie das geht, evangelisch zu sein. Ich möchte besser verstehen und lernen, denn ich bemerke noch so manche Defizite bei mir. Ebenso erwarte ich, dass ich katholisch sein darf, mit allem was „katholisch sein" auch bedeutet. Ökumene darf nicht nur im Weglassen des katholischen besteh

Alle sollen eins sein: Joh 17, 21 - Betrachtung zum kommenden Sonntagsevangelium

Bild
Vielleicht verpuffen all unsere Bemühungen um eine neue Evangelisierung der Gesellschaft und der Kirche aus diesem einen Grunde, weil wir an der Einheit nicht festhalten. Verbissen kämpfen verschiedene Positionen auch innerhalb der Kirche gegeneinander. Der Kampf um das Priestertum für die Frau oder die Abschaffung des Zölibats … ist manchen wichtiger als das Bleiben in der Einheit untereinander und das Festhalten an der katholischen Lehre. Welche Verantwortung liegt doch auf allen Mitgliedern der Kirche. Nur wenn die Menschen sehen, dass die Christen, Priester und Gläubige ihren Glauben in fröhlicher Einheit und Gemeinschaft leben, kann in der Welt der Glaube neu aufbrechen. Umgekehrt jedoch erschwert alle Uneinigkeit der Christen den Glauben an Jesus. Fragen wir uns selbst: Bemühe ich mich um Einheit? Lebe ich die Einheit? Gott segne Sie Edgar Wunsch, Pfr

Alle sollen eins sein: Joh 17, 21 - Betrachtung zum kommenden Sonntagsevangelium

Bild
  Wie keine andere Bitte Jesu sollte die Bitte um Einheit. Unser ganzes Christenleben prägen und lenken. Niemals dürfen wir eine Spaltung für eine Kleinigkeit halten. Eine Spaltung hilft niemand, nur dem Teufel. J.C.Ryle schreibt in seinem Kommentar zum Johannesevangelium: „Wenn es möglich ist, so lasst uns, soweit es in uns liegt, mit allen Menschen in Frieden leben." (Röm. 12,18.) Lasst uns viel ertragen, viel zugestehen und viel erdulden, bevor wir uns in Abspaltungen und Trennungen stürzen. Es sind Bewegungen, in denen es oft viel falsches Feuer gibt. Mögen tollwütige Eiferer, die sich an Sekten- und Parteibildung erfreuen, auf uns schimpfen und uns anprangern, wenn sie wollen. Wir brauchen uns nicht um sie zu kümmern. Solange wir Christus und ein gutes Gewissen haben, lasst uns geduldig auf unserem Weg bleiben, dem folgen, was zum Frieden beiträgt und uns bemühen, die Einheit zu fördern. Nicht umsonst hat unser Herr so inbrünstig darum gebetet, dass sein Volk "eins&q

Alle sollen eins sein: Joh 17, 21 - Betrachtung zum kommenden Sonntagsevangelium

Bild
In diesem Evangelium wird wie in keiner anderen Bibelstelle im Neuen Testament deutlich, wie wichtig für Jesus die Einheit seines Volkes ist. "Alle sollen eins sein - sie in uns - damit sie eins sind - vollendet sein in der Einheit. Die Bitte um Einheit ist die wichtigste Bitte im letzten Gebet Jesu. Die größte Schwäche des Christentums ist nicht der Mangel an Geld oder an Ressourcen, der Priestermangel oder der Gläubigenschwund. Die größte Schwäche der Kirche war und ist die Spaltung der Kirche in viele Konfessionen. Und innerhalb der Kirche gibt es wiederum Streit und Spannungen um Randthemen, die aber mit einer solchen Härte diskutiert werden, dass sie ein großes Spaltungspotenzial in sich tragen. Und so vergeuden wir unsere Kraft im Streit mit unseren Brüdern und Schwestern, anstatt gegen die Sünde und den Teufel zu kämpfen. Durch den Streit innerhalb der Kirche und innerhalb der Konfessionen geben wir der Welt einen Grund zu sagen: Ich kann nicht glauben, denn ihr seid

7. Ostersonntag: Joh 17, 20-26 - Betrachtungen zum kommenden Sonntagsevangelium

Bild
Der Evangelist Lukas berichtet uns in Lk 11,1, dass die Jünger Jesus einmal im Gebet beobachtet haben. „Und es geschah: Jesus betete einmal an einem Ort; als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt hat!“ Ich stelle mir vor, dass die Jünger Jesus damals nicht gehört, sondern lediglich gesehen, beobachtet haben. Die Art und Weise wie Jesus gebetet hat, hat die Jünger berührt. Bei uns im 21. Jahrhundert ist es umgekehrt. Wir können Jesus zwar nicht leibhaftig sehen, aber wir werden am kommenden Sonntag, wenn der Priester als Stellvertreter Christi das Evangelium vorliest, seine Worte hören. Wir werden hören, wie Jesus betet. Wir werden in jenes Gebet hinein hören, das Jesus am Gründonnerstag, unmittelbar vor seiner Verhaftung betete. Es ist das Gebet des scheidenden Jesus. Die Jünger waren vom Beten Jesus so beeindruckt, dass der Wunsch nach einem tieferen und innigerem Gebet in ihrer Seele wach wurde

Haltet fest an meinem Wort - 6. Ostersonntag: Joh 14, 23-29

Bild
Predigt bei Klick auf das Bild Gott segne Sie Edgar Wunsch, Pfr

Meinen Frieden gebe ich euch: Joh 14, 27 - Betrachtung zum kommenden Sonntagsevangelium

Bild
Joh 14,27: Meinen Frieden gebe ich euch   Das, was wir in unserer wirren, modernen Zeit am tiefsten ersehnen, ist der Friede. Ein äußerer Friede, der bedeutet, dass es keine Kriege, keine Verfolgungen und keine Gewalt mehr gibt, aber auch einen inneren Frieden, der die Seele zur Ruhe kommen lässt. Jesus war relaxt Gestern Abend war ich bei einem Vortrag von Jörg Ahlbrecht, der im Auftrag von Willow Creek unterwegs ist. Er sprach davon, dass Jesus zeit seines Lebens eigentlich ziemlich relaxt war.   •   Als Jesus im Alter von zwölf Jahren im Tempel lehrte und von seinen Eltern nach langem Suchen endlich gefunden wurde, war er ganz entspannt, als sie ihn schließlich fanden. •    Als die Nazarener Jesus den Abhang hinunterstürzen wollten, schritt er einfach durch die Menge hindurch und ging weg. Obwohl ihm Hass entgegenströmte, war er ganz relaxt. •    Als die Katastrophe perfekt war und bei der Hochzeit der Wein ausging, geriet er nicht in Panik, sondern hatte eine entspann

Der heilige Geist wird euch an alles erinnern: Joh 14, 26 - Betrachtungen zum nächsten Sonntagsevangelium

Bild
Joh 14, 26: Der Heilige Geist wird euch an alles erinnern.   Manchmal wird angefügt, dass der alte Apostel Johannes sich nach der langen Zeit nicht mehr ganz genau an alles erinnern könne. Aber heute sagt er uns im Evangelium: Nicht auf mein Erinnerungsvermögen müsst ihr euch verlassen, aber dem Erinnern des Heiligen Geistes dürft ihr trauen.   Beispiele aus der Schrift Jesus hat diese Abschiedsrede am Gründonnerstag gesprochen. Kurze Zeit später, bald nach der Auferstehung durften die Apostel erfahren, dass sie der Heilige Geist wirklich an das Erlebte erinnerte und tiefer in die Wahrheit einführte. Joh 2, 22: "Als er von den Toten auferweckt war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte." Joh 12, 16: "Das alles verstanden seine Jünger zunächst nicht; als Jesus aber verherrlicht war, da wurde ihnen bewusst, dass es so über ihn geschrieben stand und dass man so an ihm gehande

Der heilige Geist wird euch alles lehren: Joh 14, 26 - Betrachtungen zum nächsten Sonntagsevangelium

Bild
Joh 14, 26: Der Heilige Geist wird euch alles lehren Der Heilige Geist war ja bis zu jenem Zeitpunkt für die Jünger ein völliger Unbekannter. Heute stellt Jesus den Jüngern den Heiligen Geist vor, damit sie am Pfingstfest wissen, was mit ihnen und in ihnen geschieht. Sie sollen jetzt schon vom Heiligen Geist wissen, damit sie dann nicht von einem Unbekannten überrascht werden. In einer gewissen Art und Weise ist Jesus hier der Fürsprecher für den Heiligen Geist. Wenn er dann kommt, dann wissen die Apostel, dass Jesus ihn angekündigt und empfohlen hat. Sie können dem Heiligen Geist so vertrauen, wie sie dem Sohn vertraut haben.   Nachfolger der Apostel Es wäre ja äußerst merkwürdig, wenn nach dem Tode der Apostel die Offenbarung Jesu wieder verloren gehen würde. Darum gilt diese Zusage „Der Heilige Geist wird euch alles lehren“ nicht nur für die Apostel, sondern für alle ihre Nachfolger bis heute. Und weil der Heilige Geist bereits 2000 Jahre in der Kirche wirken konnte, hat die

WIR werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen: Joh 14, 23 - Betrachtung zum kommenden Sonntagsevangelium

Bild
Joh 14,23:  Wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen   Jesus sagt nicht: ICH werde zu ihm kommen, sondern WIR werden zu ihm kommen. Jesus spricht in der Mehrzahl. WIR werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. Wer ist nur mit diesem „WIR“ gemeint? Das kann doch nur bedeuten, dass die ganze Fülle der Gottheit kommen wird, um bei diesem "jemand" ihm zu wohnen. Jesus wird den Vater mitnehmen und den Heiligen Geist. Und sie werden nicht nur kurz zu Besuch kommen, sondern sie werden in ihm Wohnung nehmen. Das ist doch gigantisch! Bedingung Die Dreifaltigkeit nimmt nicht bei allen Menschen Wohnung, sondern nur bei jenen, die Gott und den Nächsten lieben. Gott, der die Liebe ist, kann nur dorthin kommen, wo die Liebe gelebt wird. Eine weitere Bedingung für das Kommen der Dreifaltigkeit ist das Halten der Gebote Gottes - man muss es wenigstens versuchen. Man kann nicht Gott lieben ohne auch die Kirche zu lieben. Wer die Kirche nicht liebt kann nicht erwarten, dass Gott in seiner Fül

Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten: Joh 14,23 - Betrachtung zum kommenden Sonntagsevangelium

Bild
Joh 14,23: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten.   Bibel, das Wort Gottes Um am Wort Gottes festhalten zu können, muss ich es zunächst einmal kennen. Das Naheliegende hierzu ist täglich die Bibel aufzuschlagen und zu lesen, was Jesus uns sagen möchte. Das ist ganz einfach. Viele haben eine Bibel zu Hause liegen, manchmal ist sie jedoch nur ein Schmuckstück im Bücherregal und die Worte Gottes bleiben verschlossen.   Hörendes Gebet Der zweite Weg, um Gottes Wort zu hören, ist das schweigende und hörende Gebet. Ich möchte das Beten der Andachten aus dem Gotteslob nicht kritisieren oder kleinreden. Aber manchmal beten die Leute, wenn sie für eine Gebetszeit eingeteilt sind, einen Gebetsabschnitt nach dem anderen. Ist dann am Ende noch für 5 Minuten Zeit, quetschen sie noch ein Gesätz des Rosenkranzes in die Gebetsstunde hinein. Sie reden immerzu und geben Jesus nicht eine Sekunde die Chance, auch einmal das Wort zu ergreifen. Besser wäre es, hin und wieder eine gewisse

6. Sonntag in der Osterzeit: Joh 14, 23-29 - Betrachtungen zum kommenden Sonntagsevangelium

Bild
Montag: Überblick Das Evangelium für kommenden Sonntag ist entnommen dem 14. Kapitel des Johannesevangeliums. Es sind die Verse 23-29 aus der sogenannten ersten Abschiedsrede Jesu. Wir kennen die Zeit und den Ort, an dem Jesus diese Worte gesprochen hat. Es ist der Abendmahlssaal in Jerusalem am Gründonnerstag. Dienstag: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten. Ich denke, dass hier nicht das vollständige Erfüllen der Gebote Gottes gemeint ist, sondern ein ständiges sich bemühen. Es ist wichtig, die eigene Unvollkommenheit zu akzeptieren, aber dennoch der Sehnsucht nach einem gottergebenen Leben nachjagen. Mehr hierzu am Dienstag. Mittwoch: Wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. Wir!!! : Die Fülle der Gottheit wird zu mir kommen und die ganze Pracht der Dreifaltigkeit wird bei mir wohnen. WOW! Wie wird dies sein? Zaghafte Überlegungen am Mittwoch Donnerstag: Der Heilige Geist wird euch alles lehren. Endlich ist vor dem Pfingstfest im Evangelium vom Hl. Geist die

Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander: Joh 13, 31–33a.34–35

Bild
Predigt: klick auf das Bild Zum Text des Evangelium:  klick Gott segne Sie, Edgar Wunsch, Pfr

Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander: Joh 13, 31–33a.34–35

Bild
Evangelium: klick Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt. Wir müssen sehr darauf achten, dass das Gebot der Nächstenliebe nicht nur eine Idee in unseren Köpfen ist, sondern auch die gelebte Praxis in unserem Leben. Die Christen müssen in einer Welt, in der es manchmal sehr hart und egoistisch zugeht, eine Kontrastgesellschaft bilden, in welcher die Liebe auch gelebt wird. Die ungläubige Welt soll einen Christen daran erkennen, dass er anders mit seinen Mitmenschen umgeht. Einen Christen soll man daran erkennen, dass er Neid, Bosheit und Eifersucht verabscheut. Einen Christen soll man daran erkennen, dass er mit Freude das Glück des anderen sucht.   Liebt einander, wie ich euch geliebt habe. Eine neue Evangelisierung würde weit mehr Erfolg bringen, wenn die Christen nur dieses eine Gebot untereinander beachten würden. Wir Christen sollten nicht beeindrucken mit gedankenschweren Büchern oder Unterschriftenlisten zu allen möglichen Forderun

Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander: Joh 13, 31–33a.34–35

Bild
Evangelium: klick Liebt einander . Ich finde es bemerkenswert, dass Jesus sagt: liebt einander. Jesus sagt im Evangelium nicht: Liebt die Armen, liebt die Sünder, liebt jene, die noch keine Christen sind … Jesus sagt: liebt einander. Es geht also um die Liebe der Apostel untereinander. Dies ist insofern bemerkenswert, da die Aufgabe der Apostel doch nicht im Dienst untereinander besteht, sondern in ihrem Dienst für die Welt.   Bruderliebe ist eine Vorbedingung Werner de Boor schreibt in seinem Kommentar zum Johannesevangelium: „Die Bruderliebe ist die grundlegende Vorbedingung aller Wirksamkeit der Gemeinde Jesu nach draußen. Wenn die Gemeinde nicht selber als Bruderschar lebt, in der wirklich geliebt, getragen, vergeben, geholfen und zu Recht gebracht wird, in der es total anders zugeht als in der „Welt“, dann wird ihr evangelistisches Wort kraftlos und von der jammervollen Wirklichkeit der Gemeinde her ständig widerlegt. Umgekehrt aber ist das Leben einer menschlichen Gemeinschaft in

Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander: Joh 13, 31–33a.34–35

Bild
Evangelium: klick Ein neues Gebot gebe ich euch! Eigentlich ist es kein zusätzliches Gebot. Es kommt nicht als das „elfte Gebot“ noch zu den bekannten 10 Geboten dazu, sondern dieses Gebot umfasst alle anderen Gebote.   Warum gibt Jesu das neue Gebot der Liebe gerade in diesem Augenblick. Stellen wir uns die Szene noch einmal kurz vor. Judas war eben in die Nacht hinausgegangen und es war nun auch den Aposteln klar geworden, dass er schon seit Langem den Verrat geplant hatte. Sie fühlten sich in diesem Moment sicher alle von Judas betrogen, denn er hatte sie die ganze Zeit über getäuscht. Vielleicht wollten sie in diesem Moment, da Judas in der Nacht verschwunden war, ihre Wut und ihre Enttäuschung in derben Worten zum Ausdruck bringen. Dieser Schwindler, so ein Betrüger, … Aber Jesus sagte zu ihnen, als sie bereits den Mund öffneten: Stopp! Ein neues Gebot müsst ihr jetzt annehmen und lernen: "Liebt einander, wie ich euch geliebt habe." Fragen wir uns aber: Wie liebt

Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander: Joh 13, 31–33a.34–35

Bild
AdobeStock_72818556 Evangelium: klick Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht und Gott ist in ihm verherrlicht . Das war ein sehr geheimnisvolles Wort. Ich denke nicht, dass die Apostel es damals verstanden haben. Auch ich muss mich zuerst einmal fragen, was dieses Wort „verherrlichen“ eigentlich bedeutet. Ein Blick in den Duden hilft weiter. Er schreibt: „verherrlichen“ - etwas oder jemanden als etwas Herrliches preisen und darstellen. Synonyme: anbeten, aufsehen, bewundern, glorifizieren. Dies sind ja durchaus positive Worte. Jesus muss also mit diesem Seufzer „Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht“ etwas Positives und Erstrebenswertes gemeint haben.   Jesus sah tiefer All die vielen Kreuzesdarstellungen in Kunst und Malerei können nicht annähernd darstellen, was ich am Kreuz wirklich ereignet hat. Sie können lediglich darstellen, dass ein geschundener Mensch qualvoll am Kreuz starb. Aber Jesus sah tiefer. Er wusste, dass dies der Weg war, offensichtlich der einzige Weg, um die Sc