7. Ostersonntag: Joh 17, 20-26 - Betrachtungen zum kommenden Sonntagsevangelium
Der Evangelist Lukas berichtet uns in
Lk 11,1, dass die Jünger Jesus einmal im Gebet beobachtet haben. „Und es
geschah: Jesus betete einmal an einem Ort; als er das Gebet beendet hatte,
sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr lehre uns beten, wie auch Johannes seine
Jünger beten gelehrt hat!“ Ich stelle mir vor, dass die Jünger Jesus damals
nicht gehört, sondern lediglich gesehen, beobachtet haben. Die Art und Weise
wie Jesus gebetet hat, hat die Jünger berührt.
Bei uns im 21. Jahrhundert ist es umgekehrt. Wir können Jesus zwar nicht leibhaftig sehen, aber wir werden am kommenden Sonntag, wenn der Priester als Stellvertreter Christi das Evangelium vorliest, seine Worte hören. Wir werden hören, wie Jesus betet. Wir werden in jenes Gebet hinein hören, das Jesus am Gründonnerstag, unmittelbar vor seiner Verhaftung betete. Es ist das Gebet des scheidenden Jesus.
Die Jünger waren vom Beten Jesus so beeindruckt, dass der Wunsch nach einem tieferen und innigerem Gebet in ihrer Seele wach wurde. Unser Christenleben würde an Intensität gewinnen, wenn auch in uns die Sehnsucht nach einem tiefen Gebet aufsteigen würde.
Sie können ja einmal selber prüfen, welche Worte aus dem Gebet Jesu bei Ihnen einen bleibenden Eindruck erwecken.
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Joh 17, 20–26: Evangelium vom 7. Ostersonntag
20In
jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel
und betete:
Heiliger Vater, ich bitte nicht nur
für diese hier,
sondern auch für alle, die durch ihr
Wort an mich glauben.
21Alle
sollen eins sein:
Wie du, Vater, in mir bist und ich in
dir bin,
sollen auch sie in uns sein,
damit die Welt glaubt, dass du mich
gesandt hast.
22Und
ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben,
die du mir gegeben hast,
damit sie eins sind, wie wir eins
sind,
23ich
in ihnen und du in mir.
So sollen sie vollendet sein in der
Einheit,
damit die Welt erkennt,
dass du mich gesandt hast
und sie ebenso geliebt hast, wie du
mich geliebt hast.
24Vater,
ich will, dass alle, die du mir gegeben hast,
dort bei mir sind, wo ich bin.
Sie sollen meine Herrlichkeit sehen,
die du mir gegeben hast,
weil du mich schon geliebt hast vor
Grundlegung der Welt.
25Gerechter
Vater, die Welt hat dich nicht erkannt,
ich aber habe dich erkannt
und sie haben erkannt, dass du mich
gesandt hast.
26Ich
habe ihnen deinen Namen kundgetan
und werde ihn kundtun,
damit die Liebe, mit der du mich
geliebt hast, in ihnen ist
und ich in ihnen bin.
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