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Es werden Posts vom Juli, 2022 angezeigt.

Der Sinn des Lebens besteht darin ...

Jesus antwortet mit einem Hinweis auf den Sinn des Lebens. Für mich macht es absolut viel Sinn, mein Leben zu leben als Priester in der Katholischen Kirche. Von der katholischen Kirche sagen wir auch: Sie ist unsere Mutter. Die Kirche ist die Mutter-Kirche, sie ist meine Mutter. Der Kirche, der Mutter, geht es zurzeit nicht gut. Aber wenn es der Mutter nicht gut geht, dann hält man erst recht zu ihr. Wenn es der Mutter nicht gut geht, dann bleibt man bei ihr. Treu zur Kirche ! Vor ein paar Tagen war ich im Ordinariat, um vor Beginn an der neuen Stelle den Treueid abzulegen. Auch das macht für mich enorm viel Sinn. Mit der Hand auf der Bibel habe ich vor Zeugen geschworen, dass ich die Lehre der katholischen Kirche treu und gewissenhaft und mit großer Sorgfalt weitergebe. Jeder Bischof und jeder Priester leistet diesen Schwur. Treu zur Kirche? Umso unverständlicher ist es für mich, dass beim synodalen Weg der Vorsitzende der Bischofskonferenz einen Weg für die Kirche in Deutschland su

Gesund sterben

Der reiche Kornbauer hängt an seinem Besitz. Eigentlich bin ich dem Kornbauer gar nicht so unähnlich, denn auch ich spüre in meiner Brust, dass ich an so manchem hänge und nicht loslassen kann. Hoffentlich gehöre ich einmal nicht zu jenen alt gewordenen Greisen, die bis ins hohe Alter hinein bestimmte Dinge, aber auch Menschen nicht loslassen können. Weil sie nicht loslassen können, können sie auch nicht sterben. Immerzu haben sie Angst, etwas zu verlieren. Das Einzige, das ich festhalten und nicht mehr loslassen möchte, ist Gott. Wenn ich alles Irdische lassen kann, aber mich an Gott festhalte, dann werde ich einmal gesund sterben. Gott Segne Sie, Edgar Wunsch, Pfr Evangelium vom 18. Sonntag C      Lk 12, 13–21 In jener Zeit 13 bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen! 14 Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler bei euch eingesetzt? 15 Dann sagte er zu den Leuten: Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art vo

Du Narr: Lk 12, 20

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Und Gott sprach zum habgierigen Bauer. Du Narr, noch heute Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Dem Mann sind noch nicht einmal so viele Stunden verliehen, wie er sich Lebensjahre erträumte.  Er muss seine Seele hergeben, die er doch für sich alleine festhalten wollte. Das Gleichnis schildert im ersten Abschnitt die Art und Weise, wie sich der Habgierige seine Zukunft vorstellt und mit ihr rechnet. Der zweite Teil deckt dann aber die Torheit auf, die Geiz und Habgier in Wirklichkeit sind. So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist. Gott Segne Sie, Edgar Wunsch, Pfr Evangelium vom 18. Sonntag C      Lk 12, 13–21 In jener Zeit 13 bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen! 14 Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler bei euch eingesetzt? 15 Dann sagte er zu den Leuten: Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier! Denn das Leben eines Mensche

Die wichtigen Fragen

Der Mann im Evangelium steht vor Gott mit der Frage nach dem Erbe, nach dem Geld. Mit so einer Frage möchte ich einmal nicht vor Jesus stehen. Wenn mein Leben einmal von Gott zurückgefordert wird und ich dann vor Jesus stehe, dann möchte ich mich an diese Definition erinnern: „Wir sind auf der Erde, um Gott zu erkennen und zu lieben, nach seinem Willen das Gute zu tun und eines Tages in den Himmel zu kommen.“ Die richtigen Fragen wären dann: Jesus, habe ich dich stets gesucht und bin ich dir gefolgt? Habe ich genug geliebt – dich und die Mitmenschen? Habe ich Gutes getan, nach deinem Willen? Gott Segne Sie, Edgar Wunsch, Pfr Evangelium vom 18. Sonntag C      Lk 12, 13–21 In jener Zeit 13 bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen! 14 Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler bei euch eingesetzt? 15 Dann sagte er zu den Leuten: Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier! Denn das Leben eines Mens
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  Worin besteht der Sinn des Lebens? Man darf nicht allzu lange warten mit der Beantwortung dieser Frage, denn sozusagen über Nacht kann das Leben von Gott zurückgefordert werden. Im Gleichnis kommt das ja auch zur Sprache. Der reiche Mann arbeitet, sammelt und bringt die Vorräte ein. Über Nacht wird sein Leben zurückgefordert. Über Nacht, also innerhalb weniger Stunden, kann das Leben vorüber sein. Und dann? Was bleibt dann noch? Nur das Erbe, nur das Geld, oder gibt es da noch etwas Anderes in deinem Leben. Worin besteht der Sinn des Lebens? Die Antwort des YOUCAT lautet.   „Wir sind auf der Erde, um Gott zu erkennen und zu lieben, nach seinem Willen das Gute zu tun und eines Tages in den Himmel zu kommen.“   Manch einer mag lächeln über diese einfache Antwort zu der großen Frage nach dem Sinn: Aber in den einfachen Antworten steckt ja oft eine große Tiefe. Mit gefällt die Antwort, die der Katechismus auf die Frage nach dem Sinn des Lebens gibt.   Es lohnt sich, über
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Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen! Tausende kamen, um Jesus zu hören. Von den Tausenden werden viele Jesus eine Bitte gestellt haben, aber nur diese eine Bitte ist überliefert: Die Bitte des Mannes nach einer Hilfe, dass er seinen Erbteil, sein Geld bekommt. Jesus, kannst du mir helfen, dass mein Bruder das Erbe mit mir teilt. Warum wurden die anderen Bitten nicht aufgeschrieben und überliefert? Warum wurde nur diese eine Bitte festgehalten? Ist die Bitte nach dem Geld die wichtigste Frage der Menschen, damals wie heute? Manchmal scheint es so. Jesus antwortet zunächst dem Fragesteller, dann aber sagt er zu allen, die dabei waren: „Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt“. Jesus drückt es negativ aus. Aber suchen wir eine positive Antwort zu finden. Worin besteht der Sinn des Lebens? Das ist die große Frage eines jeden Menschen – auch für unsere Zeit. Warum lebe ich? Worin besteht der Sinn mei
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Das heutige Gleichnis ist so einfach, dass es kaum einer Auslegung bedarf. Die Ernte ist gut, – Gott sei Dank. Sie ist sogar so gut, dass der Bauer für viele Jahre ausgesorgt hat. Der Bauer muss überlegen, was er mit dem großen Ertrag anfangen möchte. Er ist fleißig, tüchtig und erfolgreich, – das darf man auch als Katholik sein. Er tut nichts Unredliches. Nach einiger Zeit beginnt der Bauer ein Selbstgespräch: Meine Güter, meine Scheunen, meine Ernte. So als ob alles nur allein ihm gehört – kein Wort von seiner Familie, von seiner Verantwortung für andere.  E r hat im Überfluss, doch er sagt immer nur „ich“. 10 Mal sagt er „ICH“ und „MEIN“ kein einziges Mal „DU“ oder „Dein“ oder „UNSER“. Was soll ich tun – meine Ernte, meine Scheune, meine Vorräte. Wenn ich in unsere Zeit hineinschaue, dann habe ich auch den Ein-druck, dass für Viele die Wörter „ich“ und „mein“ wichtiger sind als wir“ und „unser“. Falls ich mich täusche, ist es umso besser. Gott Segne Sie, Edgar Wunsch,

Vater unser, gib uns unser tägliches Brot

„ICH“ oder „WIR“ Es gibt eine beeindruckende Abwesenheit im Text des „Vaterunser“. Es fehlt ein Wort“! Bevor Sie weiterlesen, fragen Sie sich einmal: Welches Wort fehlt im Vater unser? Es ist ein Wort, das in unserer Zeit ganz wichtig ist, ein Wort, das in unserer Zeit nicht fehlen darf. „Du“ und „Dein“ Es fehlt das Wort „ich“! Im „Vater unser“ kommt das Wort „ich“ nicht vor. Da kommt zuerst das Wort „du“! Dein Reich, dein Name, dein Wille geschehe. Im Vaterunser beten wir nicht: Mein Reich, mein Name, mein Wille, sondern: Dein Reich, dein Wille….   „Wir“ und „unser“ Und danach geht das Gebet über in das „wir“ und „unser“. Auch im zweiten Teil des Vaterunsers beten wir nicht in der „Ich“ Form. Wir beten: Unser Brot, unsere Schuld, führe uns nicht in Versuchung, befreie uns vom Bösen. Niemand bittet nur für sich: Gib mir das Brot. Nein, wir beten für alle. Gibt uns das Brot, das wir brauchen. Vergessen wir das nicht: im Vater unser Gebet fehlt das Wörtchen „ich“. Warum ist das

Bittet und es wird euch gegeben: Lk 11,9

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Vergangenen Montag habe ich noch meine Bedenken gegenüber einer positiven Entscheidung des indischen Konsulats für mein Indien-Visum geäußert. Gestern bekam ich den Anruf, dass der Antrag genehmigt wurde, obwohl ich nicht alle geforderten Papiere einreichen konnte. Halleluja Bittet und es wird euch gegeben. Es hat sich also "gelohnt", dass ich auf dem Visaantrag nicht verschwiegen habe, dass ich Christ bin und als Priester und Pfarrer in der katholischen Kirche arbeite. Hätte ich (um vermeintlich größere Erfolgsaussichten für eine Genehmigung zu haben) meine christlichen Wurzeln verschwiegen, wäre ich mir wie ein Verräter vorgekommen. Ich hätte wie Judas den Herrn verraten, zwar nicht für 30 Silberlinge, aber für einen Stempel im Reisepass. Nun hat sich alles zum Guten gewendet und ich freue mich auf die Zeit im Norden Indiens. Hier auf diesem Blog werde ich dann berichten. Für ein Waisenhaus in Nagaland sammle ich noch Geld für einen Anbau. Wer etwas übrig hat ... Gott seg

Vater!: Lk 11,2

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Das „Vater unser“, das Gebet, das uns Jesus gelehrt hat, wendet sich bereits mit seinem ersten Wort an den Vater. Wir brauchen keine große Einleitung, zum Vater dürfen wir sofort kommen, seine Tür steht immer offen. Es genügt das Wort „Vater“ auszusprechen und schon haben wir seine ganze Aufmerksamkeit.  Das erste Wort in diesem Gebet ist das Wort „Vater“. Wir sprechen Gott als Vater an. Was meinen wir damit? Jeder von uns hat einen irdischen Vater und je nachdem, wie die Beziehung zum eigenen Vater war, wird es Menschen unter Umständen schwerfallen, zu Gott „Vater“ zu sagen oder das Wort „Vater“ überhaupt auszusprechen.  Das Wort „Vater“ kann ein unterschiedliches Echo bei Ihnen auslösen. Manche, auch Theologen, sehen ein großes Problem darin, Gott mit Vater anzusprechen. Aber diese Anrede ist uns nun einmal in der Schrift überliefert. Jesus lehrt uns so zu beten.  Einmal, als ich während der Feier der Eucharistie das Wort „Vater“ aussprach, wurde ich von einem tiefen Gefühl der Wärme
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Ich denke nicht, dass dieses Evangelium zufällig an dieser Stelle im Lukasevangelium wiedergegeben wird. Vergangenen Sonntag hörten wir Erzählung von Maria und Marta und kommenden Sonntag lehrt Jesus den Jüngern das Vater unser. Maria liebte es, dem Herrn zu Füßen zu sitzen und auf ihn zu hören. Die Jünger baten Jesus um ein tieferes, innigeres Gebet. Im Sonntagsevangelium wird die Art und Weise des Betens weiter konkretisiert. Es soll ausdauernd und ein Stück weit auch hartnäckig sein. . Gebet hat Priorität Damit ich mich zur rechten Zeit am richtigen Ort für die richtige Tat von Gott in Dienst stellen lassen kann, muss ich zuvor bereit sein, lange und ausdauernd auf ihn zu hören. Das bedeutet für mich, dass ich mir im Tageslauf feste Gebetszeiten reservieren muss, sonst stelle ich am Abend fest, dass ich zwar einiges gearbeitet, aber wenig gebetet und mich selten mit Jesus verbunden habe. Bitten, suchen, klopfen Der Freund musste aufstehen, zum Haus seines Freundes gehen, er musste k

Wer bittet, der empfängt: Lk 11, 10

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Vers 10 und Vers 13 muss man zusammen lesen. 10 ...d enn wer bittet, der empfängt; 13 ..wi e viel mehr wird der Vater im Himmel  den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten Das ist sehr interessant. Jesus sagt: Wer bittet, der empfängt. Aber was empfängt der, der bittet? Sicher, manchmal wird die Bitte eines Beters direkt erfüllt, aber oft genug ist es auch so, dass sich eine Bitte in unserem Sinne eben nicht erfüllt. Jesus sagt nicht, dass Gott unsere Bitten buchstäblich erfüllt, sondern, dass der Vater im Himmel den Heiligen Geist jenen geben wird, die ihn bitten. Und im Heiligen Geist werden wir dann auch verstehen, warum Gott die eine Bitte erhört und die andere nicht. Keine Bitte bleibt unerhört. Gott hört und er erhört und das ist so sicher wie das „Amen“ in der Kirche. Zählen Sie doch einmal (leise) mit, wie oft das Amen in der Kirche im Gottesdienst gesprochen wird. Gott segne Sie, Edgar Wunsch, Pfr Schrifttext vom  17. Sonntag C      Lk 11, 1–13   1 Jesus betete einmal an

Führe uns nicht in Versuchung: Lk 11, 1-4

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Immer wieder taucht die Frage auf, ob Gott in Versuchung führt. Manche  möchten das „ Vater unser “ abändern und lieber beten: „Führe uns in der Versuchung“.  Der Jakobusbrief 1,13 betont. „Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt. Denn Gott kann nicht in die Versuchung kommen, Böses zu tun, und er führt auch selbst niemand in Versuchung“.  Aber was ist, wenn Gott in Versuchung führt, um Gutes zu tun? Wenn Gott mich in Versuchung führt, dann kann es doch auch sein, dass er mir zeigen möchte, wie stark ich wirklich bin. Gott führt mich absichtlich in eine Versuchung hinein, um mir selbst die Tragfähigkeit meines Glaubens bewusst zu machen.  Gott führt nicht in Versuchung, damit etwas Böses geschieht, aber er führt in Versuchung damit etwas Gutes geschehen kann. Und wenn ich in der Versuchung scheitere und zu einer größeren und klareren Selbsterkenntnis komme, so ist dieser Weg der Selbsterkenntnis sicher nicht sehr angenehm, aber letztlich d