Ein Priester kam denselben Weg herab. Lk 10,13

Der Priester und der Levit gingen von Jerusalem nach Jericho hinab, und das bedeutet, sie gehen nach Hause. Sie waren in Jerusalem im Tempel und nun gehen sie wieder zurück nach Jericho. Was haben sie im Tempel gemacht? Nun, sie werden in der Bibel gelesen und gebetet haben. Vielleicht haben sie die Stelle aus Jes 38 gelesen oder gehört, in der es heißt:
Vom Anbruch des Tages bis in die Nacht gibst du mich preis; bis zum Morgen schreie ich um Hilfe. Meine Augen blicken ermattet nach oben: Ich bin in Not, Herr; steh mir bei! Du hast mich aus meiner bitteren Not gerettet.


Aber jetzt, als der Samariter vom Morgen bis zum Abend um Hilfe schreit und seine Augen ermattet nach oben blicken, versagen sie die Hilfe, die sie selbst von Gott empfangen haben.

Vielleicht haben sie Psalm 65 gebetet, in dem steht:
Du krönst das Jahr mit deiner Güte, deinen Spuren folgt Überfluss.
Sie selbst aber sind Menschen mit einem harten Herzen und gehen spurlos am Hilfebedürftigen vorbei.

Der Besuch im Tempel blieb ohne Konsequenzen für ihr tägliches Leben. Sie gehen vom Gebet und vom Gottesdienst wieder nach Hause, ohne dass ihr Leben sich verändert hat.

Frage. Welche Konsequenzen habe ich aus dem letzten Gottesdienst gezogen, in dem ich auch gebetet und das Wort Gottes gehört habe?

Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr

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