Alle, die vom Geist bestimmt sind, trachten nach dem, was dem Geist entspricht.

 Samstag, 29. Woche         Röm 8, 1-11

 

1Jetzt gibt es keine Verurteilung mehr für die, welche in Christus Jesus sind.

2Denn das Gesetz des Geistes und des Lebens in Christus Jesus hat dich frei gemacht vom Gesetz der Sünde und des Todes.

3Weil das Gesetz, ohnmächtig durch das Fleisch, nichts vermochte, sandte Gott seinen Sohn in der Gestalt des Fleisches, das unter der Macht der Sünde steht, zur Sühne für die Sünde, um an seinem Fleisch die Sünde zu verurteilen;

4dies tat er, damit die Forderung des Gesetzes durch uns erfüllt werde, die wir nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist leben.

5Denn alle, die vom Fleisch bestimmt sind, trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht, alle, die vom Geist bestimmt sind, nach dem, was dem Geist entspricht.

6Das Trachten des Fleisches führt zum Tod, das Trachten des Geistes aber zu Leben und Frieden.

7Denn das Trachten des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott; es unterwirft sich nicht dem Gesetz Gottes und kann es auch nicht.

8Wer vom Fleisch bestimmt ist, kann Gott nicht gefallen.

9Ihr aber seid nicht vom Fleisch, sondern vom Geist bestimmt, da ja der Geist Gottes in euch wohnt. Wer den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm.

10Wenn Christus in euch ist, dann ist zwar der Leib tot aufgrund der Sünde, der Geist aber ist Leben aufgrund der Gerechtigkeit.

11Wenn der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus Jesus von den Toten auferweckt hat, auch euren sterblichen Leib lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt.

 

 

Welche in Christus Jesus sind.

Dieser Satz bedeutet, dass es eine mystische und spirituelle Vereinigung zwischen Christus und den Gläubigen gibt. Dies wird manchmal dadurch ausgedrückt, dass Christus in ihnen ist und hier dadurch, dass sie in Christus sind. Christus ist durch seinen Geist in den Gläubigen, und die Gläubigen sind durch den Glauben in Christus.

 

Denn alle, die vom Fleisch bestimmt sind, trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht.

Wer Gott nicht kennt, wer nur die irdischen Dinge als seinen eigenen Maßstab anerkennt, trachtet auch immer nur nach dem, was dem Fleisch entspringt. Der Gott nicht kennt, hat unweigerlich nur irdische, weltliche Dinge im Sinn und rechnet nicht mit einem Eingreifen Gottes.

 

Alle, die vom Geist bestimmt sind, trachten nach dem, was dem Geist entspricht.

Wer mit dem Eingreifen des Heiligen Geistes rechnet, weiß, dass Gott immer noch eine Lösung hat, auch dort, wo der Mensch mit seinem irdischen Denken an ein Ende kommt.

 

Beispiel.

Vielleicht halten Sie dieses Beispiel jetzt für blöd. Aber ich schreibe es trotzdem!

Ich glaube, dass auch für Gott ganz weltliche Probleme und Problemchen Lösungen hat. In der letzten Seelsorgeeinheit hatte ich mir vorgenommen, die Sankt Aquilinus Kirche in Boxberg nachzubauen. Auf Knopfdruck sollten Lichter angehen, eine Musik abgespielt werden, Türen sich öffnen und Leute automatisch aus der Kirche herauskommen und hineingehen. Das alles sollte über einen kleinen Computer gesteuert werden. Das Rohgerüst der Kirche stand in meinem Wohnzimmer, aber ich wusste noch nicht so recht, wie ich die Drehbewegung des Elektromotors so in eine lineare Bewegung umsetzen konnte, dass die Türen sich automatisch öffneten und Ministranten durch die zwei Türen ein- und ausgehen konnten.

 

Ich erinnere mich noch ganz genau an eine Feier der Eucharistie, in der ich plötzlich ein exaktes Bild der fertigen Mechanik in meinem Kopf hatte. Mitten im heiligsten Moment sah ich einen Bauplan und wusste plötzlich wie ich diese kleine Mechanik anfertigen musste. Ich sah dieses Bild nur für 1 Sekunde. Nach dem Gottesdienst ging ich nach Hause und werkelte noch bis Mitternacht an der Mechanik und freute mich dann sehr als es funktionierte.

 

Was ich damit sagen möchte.

Ich glaube, dass Gott auch für die großen weltpolitischen Probleme Lösungen bereithält. Wenn wir uns vom Heiligen Geist bestimmen lassen und nach dem trachten, was dem Geist entspricht, dann könnte es durchaus sein, dass Gott sozusagen über Nacht, mit einem Gedankenblitz eine Lösung anbietet, auf die wir mit rein weltlichem Denken nicht gekommen wären.

Gottes Segen wünscht
Edgar Wunsch, Pfr

Kommentare

  1. Danke, Herr Pfarrer Wunsch für Ihre Auslegungen und Beispiele, ich habe etwas Ähnliches gerade diese Woche erlebt, nur nicht so spektakulär. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

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