Ihr wurdet aus der Macht der Sünde befreit.
12Die
Sünde soll euren sterblichen Leib nicht mehr beherrschen, und seinen Begierden
sollt ihr nicht gehorchen.
13Stellt
eure Glieder nicht der Sünde zur Verfügung als Waffen der Ungerechtigkeit,
sondern stellt euch Gott zur Verfügung als Menschen, die vom Tod zum Leben
gekommen sind, und stellt eure Glieder als Waffen der Gerechtigkeit in den
Dienst Gottes.
14Die
Sünde soll nicht über euch herrschen; denn ihr steht nicht unter dem Gesetz,
sondern unter der Gnade.
15Heißt
das nun, dass wir sündigen dürfen, weil wir nicht unter dem Gesetz stehen,
sondern unter der Gnade? Keineswegs!
16Ihr
wisst doch: Wenn ihr euch als Sklaven zum Gehorsam verpflichtet, dann seid ihr
Sklaven dessen, dem ihr gehorchen müsst; ihr seid entweder Sklaven der Sünde,
die zum Tod führt, oder des Gehorsams, der zur Gerechtigkeit führt.
17Gott
aber sei Dank; denn ihr wart Sklaven der Sünde, seid jedoch von Herzen der
Lehre gehorsam geworden, an die ihr übergeben wurdet.
18Ihr
wurdet aus der Macht der Sünde befreit und seid zu Sklaven der Gerechtigkeit
geworden.
Vers
12 Die Sünde soll euren sterblichen Leib nicht mehr beherrschen.
Vers
14 Die Sünde soll nicht über euch herrschen.
Vers
18 Ihr wurdet aus der Macht der Sünde befreit.
Das sind schon sehr starke Worte in der heutigen Lesung. Ja,
das wäre sehr schön, wenn die Sünde keine Macht mehr über mich hätte und ich
aus der Macht der Sünde befreit wäre.
Die
Realität zeigt mir jedoch, dass die Sünde noch nicht aus meinem Leben
verschwunden ist. In einem täglichen Kampf versuche meine Ohren, meine Augen,
meine Gefühle, meine Hände und meinen Mund ganz Gott zur Verfügung zu stellen
und die Sünde zu meiden. Aber dann entwischt mir doch wieder ein unbedachtes
Wort. Meine Blicke schweifen umher und meine Gedanken gehen spazieren. Es ist
ein täglicher Kampf, den ich oft genug verliere.
Worte
der Erzabtei Beuron.
Das
neue Leben „in Christus Jesus“ ist nicht einfach als Besitz gegeben, sondern
als Hoffnung und als Anspruch. Die Sünde, die Ursünde der Selbstbehauptung und
alle ihre Abarten, ist zwar draußen, gestorben und begraben, aber der Raum, in
dem sie gelebt, der Leib, den sie beherrscht hat, muss erst lernen, seine
Freiheit zu begreifen und von ihr Gebrauch zu machen. Der Leib mit seinen
Gliedern d. h. die ganz konkrete Existenz des Menschen, seine Person und sein
Können, muss sich Gott zur Verfügung stellen in einem Tag für Tag gelebten
Gottesdienst
Gesetz und Gnade.
Paulus
spricht im Römerbrief oft von Gesetz und Gnade. Er betont den Unterschied
zwischen einem strengen Gesetz und der Gnade Gottes. Schaue ich auf das Gesetz,
dann werde ich nie gerecht werden. Vertraue ich aber auf die Gnade Gottes, dann
darf ich hoffen, dass die Macht der Sünde in meinem Leben schwindet.
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