Ich werde sie heimbringen.

 Montag, 26. Woche           Sach 8, 1-8

 

1Es erging das Wort des Herrn der Heere:

2So spricht der Herr der Heere: Mit großem Eifer trete ich ein für Zion, ich setze mich glühend ein für Jerusalem.

3So spricht der Herr: Ich kehre zurück nach Zion und wohne wieder in Jerusalem. Dann wird Jerusalem „Stadt der Treue“ heißen und der Berg des Herrn der Heere „Heiliger Berg“.

4So spricht der Herr der Heere: Greise und Greisinnen werden wieder auf den Plätzen Jerusalems sitzen; jeder hält wegen seines hohen Alters einen Stock in der Hand.

5Die Straßen der Stadt werden voll Knaben und Mädchen sein, die auf den Straßen Jerusalems spielen.

6So spricht der Herr der Heere: Wenn das dem Rest dieses Volkes in jenen Tagen zu wunderbar erscheint, muss es dann auch mir zu wunderbar erscheinen? - Spruch des Herrn der Heere.

7So spricht der Herr der Heere: Seht, ich werde mein Volk befreien aus dem Land des Sonnenaufgangs und aus dem Land des Sonnenuntergangs.

8Ich werde sie heimbringen, und sie werden in Jerusalem wohnen. Sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein, unwandelbar und treu.

 

Ich werde sie heimbringen.

Heute lernen wir einen weiteren Propheten kennen: Sacharja, einer der 12 kleinen Propheten. Als kleine Propheten bezeichnet man zwölf Propheten des Alten Testaments. (Hosea, Joel, Amos, Obadja, Jona, Micha, Nahum, Habakuk, Zephanja, Haggai, Sacharja und Maleachi). Verglichen mit den vier großen Propheten (Jesaja, Jere-mia, Hesekiel, Daniel) haben ihre Bücher einen geringeren Umfang im Alten Testament. Der Ausdruck „klein“ bezieht sich also nicht auf die Bedeutung ihrer Botschaft, sondern auf deren geringeren Umfang.

 

Ich werde sie heimbringen.

Die kleinen Propheten wirkten einige Jahre nach der Teilung des Reiches in das Südreich und das Nordreich.

Zeitlich gesehen ist Sacharja der letzte der sogenannten 12 kleinen Propheten. Er hatte Visionen und Botschaften über die Stadt Jerusalem, das Volk Gottes sowie die Nationen, die mit Jerusalem in Verbindung stehen.

 

Ich werde sie heimbringen.

Die Rückkehr der Juden aus dem babylonischen Exil konnte keineswegs die Erfüllung der Vision sein, denn beim babylonischen Exil wurden die Juden nicht nach den vier Enden der Erde zerstreut. Sie kamen damals nicht aus dem „Land des Sonnenaufgangs und aus dem Land des Sonnenuntergangs“ zurück nach Jerusalem. Babylon liegt östlich von Jerusalem, die Juden kamen nach dem babylonischen Exil also nur aus dem Land des Sonnenaufgangs zurück in ihre Heimat. Erst nach dem jüdisch römischen Krieg im Jahr 70 nach Christus wurden die Juden in alle Himmelsrichtungen zerstreut.

 

Ich werde sie heimbringen.

Mir gefällt, was Fritz Laubach in seinem Kommentar zum Buch des Propheten Sacharja schreibt.

Sacharja schaut die Heimkehr Israels in sein Land als ein zukünftiges Geschehen. Erst durch die Zerstreuung nach der Zerstörung Jerusalems im jüdisch-römischen Krieg im Jahr 70 nach Christus ist die Situation dafür geschaffen worden. Es gibt eine wachsende Zahl von Juden und Christen, die die Rückkehr der Juden nach Isra-el und die Staatsgründung 1948 als den Aufbruch der Erfüllung dieser Verheißung deuten.

Gottes Segen wünscht Edgar Wunsch, Pfarrer


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