Es hat keinen Sinn, Gott zu dienen.

 

Donnerstag, 27. Woche  Mal 3, 13-20a

 

13Was ihr über mich sagt, ist kühn, spricht der Herr. Doch ihr fragt: Was sagen wir denn über dich?

14Ihr sagt: Es hat keinen Sinn, Gott zu dienen. Was haben wir davon, wenn wir auf seine Anordnungen achten und vor dem Herrn der Heere in Trauergewändern umhergehen?

15Darum preisen wir die Überheblichen glücklich, denn die Frevler haben Erfolg; sie stellen Gott auf die Probe und kommen doch straflos davon. -

16Darüber redeten die miteinander, die den Herrn fürchten. Der Herr horchte auf und hörte hin, und man schrieb vor ihm ein Buch, das alle in Erinnerung hält, die den Herrn fürchten und seinen Namen achten.

17Sie werden an dem Tag, den ich herbeiführe - spricht der Herr der Heere -, mein besonderes Eigentum sein. Ich werde gut zu ihnen sein, wie ein Mann gut ist zu seinem Sohn, der ihm dient.

18Dann werdet ihr wieder den Unterschied sehen zwischen dem Gerechten und dem, der Unrecht tut, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient.

19Denn seht, der Tag kommt, er brennt wie ein Ofen: Da werden alle Überheblichen und Frevler zu Spreu, und der Tag, der kommt, wird sie verbrennen, spricht der Herr der Heere. Weder Wurzel noch Zweig wird ihnen bleiben.

20aFür euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und ihre Flügel bringen Heilung.

 

Heute führt uns die Lesung in das Buch des Propheten Maleachi, von dem wir annehmen, dass er in der Zeit um 400 v. Chr. in Jerusalem gelebt hat. Wir müssen bedenken, dass er zu gläubigen Juden sprach. Die Lesung richtet sich heute also in gleicherweise auch an Christen, die sich für gläubige Christen halten.

 

Was ihr über mich sagt, ist kühn.

Gott hat eine Anklage gegen die Gläubigen. Er macht sein Volk auf die Worte aufmerksam, die sie gegen ihn geredet haben. Diese Worte haben gezeigt, dass sie Gott gegenüber dreist, hart und frech, ja sogar aggressiv sind.

 

Der Widerstand gegen Gott nimmt zu.

Die Gläubigen reagieren mit einem unverschämten Einwand. Gott soll doch einmal aufzeigen, was sie untereinander gegen ihn beredet haben. Es fehlt ihnen jegliche Gottesfurcht. Nichts in ihnen ist auf Gott ausgerichtet.

 

Der Herr sagt ihnen, worin ihr Gerede untereinander besteht.

Ihr sagt: „Es hat keinen Sinn, Gott zu dienen.“ Gott zu dienen, so meinen sie, bringt nichts, weil sie nicht bekommen, was sie sich wünschen. Deshalb wollen sie besser aufhören, ihm zu dienen. Warum sollen sie diesen Dienst für ihn tun, wenn Gott sie nicht dafür belohnen wird?

 

Es hat keinen Sinn, Gott zu dienen.

Vielleicht stecken solche unbewussten Anklagen auch in unserer Brust. Wir sprechen sie nicht laut aus, weil wir ja gläubige Menschen sind. Aber doch denken wir: Beten bringt nichts. Gott ist schuld an den Kriegen und dem Leid auf unserer Welt. Gott ist nicht existent, weil ich ihn nicht spüre.

 

Darum ist es wichtig, dass wir unsere Zweifel und unsere Anklagen mit anderen gläubigen Christen besprechen und nach Lösungen suchen. Es ist auch wichtig, dass wir uns im Gebet an Gott wenden. Wenn wir keine Antworten auf unsere Fragen suchen, dann werden wir sehr bald feststellen, dass wir nur noch einen äußeren Kult vollziehen, unser Herz aber in einem schleichenden Prozess längst von Gott abgefallen ist.

Gott segne Sie, Edgar Wunsch, Pfr

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