Posts

Es werden Posts vom August, 2022 angezeigt.

Sonada

 Von den Seminaristen im salecian College wurd ich herzlich aufgenommen

Entwischt - ich habe es geschafft!

Bild
Seit einer Woche bin ich nun schon im Generalat in Chennai. Die Schwestern umsorgen und kümmern sich um mich mit Hingabe, Freundlichkeit und Geduld. Ich bräuchte eigentlich einen zweiten Magen, um all die Köstlichkeiten zu essen die sie mir rund um die Uhr anbieten: Süßigkeiten, Früchte, Kaffee, indische Spezialitäten… und das alles in Hülle und Fülle. Sehr besorgt sind die Schwestern, wenn es um meine Sicherheit geht. Möchte ich auch nur 50 m außerhalb des Generalates bis zum "Zuckerrohrmann" gehen, um mir ein Glas frisch gepresstes Zuckerrohrwasser zu kaufen werde ich schon von einer Schwester begleitet oder von dem Fahrer mit dem Auto die 50 m gefahren. Es sei sehr gefährlich und anstrengend, zu Fuß zu gehen - meinen die Schwestern. Aber heute bin ich ihrer Fürsorge entwischt. Die Schwestern hatten ein internes Treffen und diese Gelegenheit schien mir günstig, unbemerkt durch das große Eingangstor zu gelangen um für eine Stunde alleine die Straßen von Chennai zu erober

Kolathur - ein gigantischer Markt in Chennai

Bild
Bei einem Besuch auf dem größten Blumen, Obst und Gemüsemarkt wurde ich heute von Schwester Brida zum "Blumenkönig" ernannt. Mit größter Fingerfertigkeit fertigen Spezialisten Blumengirlanden für die verschiedensten Feierlichkeiten an. Männer und Frauen leisten von 3:oo in der Nacht bis in den Vormittag hinein Schwerstarbeit Gemüse und Obst in Hülle und Fülle - auch viele Sorten die ich noch nie in meinem Leben gesehen und gegessen habe. Um eine Kokosnuss aus ihrer faserigen, holzigen Schale zu lösen braucht man eine "Kokosnussmaschine" und einiges an Kraft und Geduld. Frisch gepresster Zuckerrohrsaft und eine Sternenfrucht werden mir angeboten. Beides nehme ich gerne an. Ich bin richtig "scharf" darauf neues auszuprobieren.

Spring Potatoe

Bild
Ausflug mit den St. Anne Schwestern zur Marina Beach, dem längsten Sandstrand in Asien. Sobald wir jedoch mehr als die große Zehe in das Wasser des Golf von Bengalen steckten kamen auch schon die berittenen Strandwächter und schickten uns zum sichern Ufer zurück. Eine tolle Zubereitungsart für Kartoffeln sind "Spring Potatoes".  Die Mama am Boden schält die Kartoffeln ...  ... und die Tochter schneidet mit einer kleinen handbetriebenen Maschine die Kartoffeln zu einer Spirale. In heißem Öl frittiert und mit kräftig Pfeffer, Chili  und Salz gewürzt ... ... sind die Spring Potatoes sehr lecker. Ich halte dies für eine clevere Geschäftsidee. Am Abend ging es dann noch zum edlen Ramada Hotel zu einem mehrgängigen Menü, das keine Wünsche offenlies.

1000 Kirchenbesucher pro Tag

Bild
Der Ausflug führte uns in den Bundesstaat Kerala, nach Chinnathurai direkt an der Arabischen Ozean. Der Mesner (mit einem für meine Zunge unaussprechlichem Namen) der im Hintergrund sichtbaren St. Thomaskirche berichtete von seiner Pfarrei und dem täglichen Gottesdienst in der Pfarrkirche. Ganz nebenbei, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt, erwähnte er, dass heute Morgen (gewöhnlicher Werktag!!!) 1000 Menschen den Gottesdienst besuchten und das um 6.00 Uhr.  Um ganz sicherzugehen, dass ich mich nicht verhörte hatte, fragte ich nach. Aber er blieb dabei. 1000 Menschen feiern jeden Tag, bevor sie zur Arbeit gehen, die Eucharistie in der Pfarrkirche. Die Schwestern haben mir dies später bestätigt Wieder spüre ich, wie ich bis auf die Knochen neidisch werde. Aber ich freue mich auch für die Menschen dieser Region, die als Fischer ihr tägliches Brot hart genug verdienen, dass in ihrer Pfarrei der Glaube an Jesu so lebendig ist. Die Schwestern zeigen mir ihr wunderbares Land. 

Früchte über Früchte

Bild
Indien ist ein reiches Land. Reich an Menschen, reich an Traditionen, reich an Bodenschätzen, reich an Kultur und auch unheimlich reich an den verschiedensten Früchten. Es gibt unglaublich viele Früchte die ich noch nie in Deutschland gesehen habe und die gigantisch gut schmecken. Da ist die riesige Jackfruit, die größte Baumfrucht der Welt, einige Kilo schwer und bis zu einem Meter lang Coconut flowere - nicht zu vergleichen mit der Kokusnuss.  Ananas direkt vom Baum gepflückt zergeht auf der Zunge und ist kein Vergleich zur "Supermarktananas" in Deutschland. Man muss das kurze Hackbeil gut führen um nicht die Finger sondern die Kokosnuss zu öffnen.  Die geöffnete Kokosnuss ist ein Gaumenschmaus. A uf einem Palmblatt serviert ist die weiche Frucht unwiderstehlich. Fast meint man, dass es Abfall ist. Aber die Palmfrucht am Boden neben der Kokosnuss ist eine Delikatesse. Die Palmfrucht hat drei Kerne die man vorsichtig freilegen muss. Ramuta Frucht Von den St. Anna Schwestern
Bild
Die Reise führte uns heute nach Madurai. Die St. Anna Schwestern leiten ein College mit 700 Schülerinnen. Es ist beeindruckend mit welcher Disziplin aber auch mit welcher Opferbereitschaft die "Students" aller Altersstufen den täglichen Unterricht meistern. Die Klassenzimmer sind nur halb so groß wie die deutschen, aber dafür sitzen mehr als doppelt so viele "Students" bei brütender Hitze in den kargen Klassenzimmern. Kompliment und "Hut ab" vor den Schülerinnen aber auch vor den Lehrkräften, die unter äußerst beengten Verhältnissen und spärlichen Lehrmittelnd die Mädchen zum Abitur führen, das dem deutschen Niveau nicht nachsteht.  Vor Unterrichtsbeginn treffen sich die "Students" um miteinander zu beten. In der katholische geführten Schule sind mehr Hindus und Moslems als Christen und dennoch beten alle am Morgen miteinander das "Vater unser". Eine Schülerin betet vor alle anderen beten nach - gigantisch! Video Eindrücke des heutigen

Nicht neidisch sein!!??

Bild
In der nahegelegenen St. Sebastiankirche durfte ich heute Morgen den Sonntagsgottesdienst zelebrieren, zum Glück habe ich mich einigermaßen sicher durch den englischen Ritus bewegt und mich hoffentlich nicht zu sehr blamiert. Eine Band hat gesungen, Lektoren waren bereit und die Minis zur Stelle und auf Zack.  Die Kirche war übervoll - morgens um 6.30 Uhr. Am Ende der Messe standen die Menschen am Ausgang der Kirche noch Schlange, um den Segen für die Woche zu empfangen. Ich blickte in freundliche, dankbare Gesichter. Ein Junge hatte Geburtstag. Spontan habe ein Lied angestimmt – die Leute machten mit, Happy Birthday kennt man auf der ganzen Welt. Die Sebastianskirche wurde neu gebaut und vor zwei Jahren eingeweiht. Heute Morgen war sie voll, so wie auch die anderen drei Gottesdienste in dieser Kirche über den Tag verteilt brechend voll waren. In der engeren Umgebung gibt es 12 Eucharistiefeiern in verschiedenen Kirchen, alle sind sie gut besucht – Normalzustand in der katholischen i

Stadt der Freude

Bild
  Zum Abschied aus Boxberg hat mir jemand das Buch von D. Lapierre, Stadt der Freude geschenkt. Schon wenige Zeilen aus dem Vorwort sprechen mich unwahrscheinlich an. „Stadt der Freude« heißt überraschenderweise eines der zahlreichen Elendsviertel von Kalkutta; hier leben auf der Fläche dreier. Fußballfelder 70000 Menschen in unvorstellbarer Armut. Aber in diesem dichtestbevölkerten Slum der Welt findet man mehr Liebe, mehr Anteilnahme und mehr Glück als in den reichsten Städten des Westens. Dominique Lapierre hat das selbst erfahren. Hier hat er Menschen getroffen, die, erfüllt von einem tiefen Glauben, zu überströmender Lebensfreude fähig sind.“ Heute ist der erste Tag meiner Reise nach Indien. Drei Monate darf ich in diesem riesigem Land bleiben und ich hoffe, dass ich mit den Ärmsten der Armen in Kontakt kommen kann. Ich suche nicht Armut, Elend und Not, diese Plage der Menschheit der Tausende unverschuldet ausgesetzt sind, muss man bekämpfen wo immer man eine Möglichkeit dazu hat

Die Ersten werden die Letzten sein. Lk 13,30

Die größte Gefahr, der wir Christen ausgesetzt sind, ist die Routine. (Dies gilt vor allem für uns Priester, aber auch alle Frauen und Männer, die auf dem Weg mit Jesus sind). Wir sind vielleicht schon viele Jahre Christ, beten regelmäßig und besuchen auch die Gottesdienste. Die große Gefahr ist, dass sich eine Routine einschleicht, die an der Oberfläche bleibt und nicht mehr die Tiefe sucht. Wir meinen vielleicht, dass wir gute Christen sind und schon einiges aus dem großen Bereich der Religion erkannt haben. Das Evangelium warnt uns jedoch vor einer falschen Selbstsicherheit. Bei der nächsten Pfarrstelle werde ich mir ein kleines Schild am Ankleidetisch in der Sakristei anbringen, welches mich immer daran erinnern soll, nicht in eine Routine zu verfallen. Auf dem Schild wird stehen: Feiere jede heilige Messe als sei es die Erste, die Einzige und die Letzte. Vielleicht ist dieser Gedanke auch etwas für Sie. Leben Sie jeden Tag als Christ so, als sei es der Erste, der Einzige und der L

Die Ersten werden die Letzten sein: Lk 13, 30

Das ist wirklich ein unbequemes Wort, das wir nicht gerne hören. Wer sind die Ersten? Gut möglich, dass auch wir Pfarrer damit gemeint sind. Vielleicht werden auch einige aus meiner Zunft, wenn sie eines Tages an die Himmelstüre klopfen, zu hören bekommen: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir. Das Evangelium macht mir jedoch keine Angst. Im Gegenteil, es spornt mich an, es macht mir "Feuer unter dem Hintern“, dass ich mich bemühe, mit den Kräften, die ich habe - nicht mit mehr, aber auch nicht mit weniger den Weg durch die enge Tür zu gehen. Im Evangelium geht es um unser Leben, es geht um das ewige Leben. Man kann das Evangelium nicht überhören, man muss es ernst nehmen und an ihm wachsen, um tiefer in den Glauben hineinzukommen. Gott segne Sie Edgar Wunsch, Pfr Evangelium vom 21. Sonntag Lk 13,22-30 In jener Zeit 22 zog Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte. 23 Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet wer

Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein: Lk 13,28

Es gibt keine Zahl, die uns darüber Auskunft gibt wie viele Menschen in den Himmel kommen und wie viele in die Hölle. Das ist auch gut so. Das heutige Evangelium ist aber dennoch eine ernste Mahnung. Einmal werden wir auch vor der Himmelstüre stehen und anklopfen. Was werden wir dann hören? Komm herein! Oder: ich kenne euch nicht.   Die Lehre der Kirche sagt, dass es eine ewige Verdammnis gibt, und zweitens, dass diese Hölle ewig dauert. In Lumen Gentium 48 des zweiten Vatikanums heißt es: „Da wir weder Tag noch Stunde wissen, so müssen wir nach der Mahnung des Herrn standhaft wachen, damit wir alle am Ende unseres einmaligen Erdenlebens mit ihm zur Hochzeit einzutreten und den gesegneten zugezählt zu werden verdienen und nicht wie böse und faule Knechte ins ewige Feuer weichen müssen, in die Finsternis draußen, wo Heulen und Zähneknirschen sein wird!“   Wir werden alle einmal an den Ort kommen an dem wir uns wünschen für eine Ewigkeit sein zu dürfen. Jene, die nicht bei Gott

die enge Tür: Lk 13, 24

Da ist der einer, der zu Jesu kommt und ihm die Frage stellt, ob viele oder wenige Menschen gerettet werden, – in den Himmel kommen. Jesus antwortet pädagogisch klug, denn er nennt keine Zahl. Er sagt nicht. Es sind viele, es sind alle oder es sind nur sehr wenige. Hätte er gesagt. Es sind viele, dann könnten wir uns bequem zurücklehnen und sagen: Ach ja, fein. Wenn es viele oder sogar alle sind, dann komme ich auch in den Himmel - automatisch. Jesus sagt: Bemüht euch, mit allen Kräften in den Himmel zu kommen, denn die Tür ist eng. Viele werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. Jesu nennt keine Zahl, er sagt nur: Die Tür ist eng. Bemühe dich mit allen Kräften. Jeder muss für sich entscheiden, wo er faule Kompromisse macht, wenn die Kirchenglocken zum Gottesdienst rufen. Jeder für sich muss entscheiden, wie viel Zeit er von den 24 Stunden, die ein Tag hat, für Gott investieren kann und möchte. Die Tür ist eng und automatisch rutscht man nicht in den Him

Bemüht euch mit allen Kräften durch die enge Tür zu gelangen: Lk 13, 24:

Es gibt Leute, die sehr gewandt und gut im Reden sind. Sie können mit den Worten jonglieren und spielen und ein X für ein U verkaufen. Ein guter Redner kann durch geschickte Formulierungen einen Text anders interpretieren, ihn umdeuten, ihm ein anderes Gewicht geben. Auch Theologen gehören mitunter zu dieser Sorte. Ich bin sicher kein guter, gewiefter Redner und ich möchte das heutige Evangelium auch nicht umdeuten oder schönreden.  Ich möchte mich dem Evangelium stellen, so wie es ist, und nicht jene Seiten meiden und ausblenden, die mir unangenehm sind. Das Evangelium vom kommenden Sonntag ist sehr unangenehm. Jesus sagt nämlich klipp und klar, dass der Weg in den Himmel durch eine enge Türe führt. Er redet nicht herum, sondern benutzt Worte, die ganz einfach sind. Jeder kann verstehen, was das Evangelium sagt. Eine andere Sache ist dagegen, ob ich auch in meinem Leben umsetze, was ich gelesen und gehört habe. Soviel für heute. Lesen Sie das Evangelium und betrachten Sie eine Wei