Vater gegen den Sohn
Was für ein erschütterndes Wort lesen und hören wir am kommenden Sonntag! Wenn wir Jesus folgen, erwartet uns nicht Frieden, sondern Spaltung! Das soll ein Evangelium, also eine frohe Botschaft sein?
Konkret
Als
ich vor 35 Jahren im Familienkreis sagte, dass ich nach dem Maschinenbaustudium
nicht als Ingenieur arbeiten möchte, sondern ein zweites Studium anstrebe, um
Priester zu werden, herrschte am Kaffeetisch zunächst ein paar Sekunden
Schweigen. Der Erste, der etwas erwiderte, war mein Vater und ich höre heute
noch seine Stimme, wie er sagte: „Ohne mich“. Mit der Faust schlug er dabei auf
die Tischplatte, dass die Kaffeetassen nur so sprangen.
Jesus hat recht
Die
Reaktion meines Vaters war sicher eine impulsive Reaktion auf meine Zukunftspläne,
aber sie zeigt doch, dass Jesus recht hat, wenn er voraussagt, dass ein Christ
mit Ablehnung rechnen muss, wo er versucht, der Nachfolge auch etwas „Fleisch“
zu geben. Das gilt nicht nur im Freundes- und Bekanntenkreis, nicht nur in den
Vereinen und am Arbeitsplatz, sondern eben auch bis hinein in die Familie.
Gott
segne Sie
Edgar
Wunsch, Pfr
Evangelium vom 20. Sonntag Lk 12, 49–53
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
49Ich bin gekommen,
um Feuer auf die Erde zu werfen.
Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!
50Ich muss mit einer Taufe getauft werden
und wie bin ich bedrängt,
bis sie vollzogen ist.
51Meint ihr,
ich sei gekommen, um Frieden auf der Erde zu bringen?
Nein, sage ich euch,
sondern Spaltung.
52Denn von nun an werden
fünf Menschen im gleichen Haus in Zwietracht leben:
Drei werden gegen zwei stehen
und zwei gegen drei;
53der Vater wird gegen den Sohn stehen
und der Sohn gegen den Vater,
die Mutter gegen die Tochter
und die Tochter gegen die Mutter,
die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter,
und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen