Der wird viele Schläge bekommen.

Die Sprache, die Jesus über faule und untreue Diener gebraucht, ist besonders streng. Nur wenige Stellen in den Evangelien enthalten so starke Ausdrücke wie diese. Es ist eine Täuschung anzunehmen, dass das Evangelium nur von "sanften Dingen" spricht. Das Evangelium schmeichelt nicht den Ohren, sondern spricht auch einmal „Tacheles“. 

Nicht jeder bekehrt sich durch ein Wunder. Nicht alle sind Argumenten zugänglich. Sicher gibt es auch Menschen, die eine klare Ansprache brauchen, damit sie zu Nachdenken und zur Umkehr bereit sind. Manche müssen auch einmal erschrecken und bis in die Knochen erzittern, wenn ihnen die Konsequenzen ihres Lotterlebens vor Augen gehalten werden. 

So hat Jesus für die unterschiedlichsten Menschen immer den richtigen Ton und das richtige Wort. Den einen genügt eine sanft ausgesprochene Bitte zur Umkehr, die anderen dagegen brauchen schon auch einmal den „Tritt in den Hintern“. 

Zu welchen Menschen ich wohl gehöre? Antwort. Einmal zu diesen, das andere Mal zu jenen.


Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr


Evangelium vom 19. So C    Lk 12, 32–48

 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
32Fürchte dich nicht, du kleine Herde!
Denn euer Vater hat beschlossen,
euch das Reich zu geben.
33Verkauft euren Besitz
und gebt Almosen!
Macht euch Geldbeutel, die nicht alt werden!
Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt,
im Himmel, wo kein Dieb ihn findet
und keine Motte ihn frisst!
34Denn wo euer Schatz ist,
da ist auch euer Herz.
35Eure Hüften sollen gegürtet sein
und eure Lampen brennen!
36Seid wie Menschen,
die auf ihren Herrn warten,
der von einer Hochzeit zurückkehrt,
damit sie ihm sogleich öffnen,
wenn er kommt und anklopft!
37Selig die Knechte,
die der Herr wach findet, wenn er kommt!
Amen, ich sage euch:
Er wird sich gürten,
sie am Tisch Platz nehmen lassen
und sie der Reihe nach bedienen.
38Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache
und findet sie wach – selig sind sie.
39Bedenkt:
Wenn der Herr des Hauses wüsste,
in welcher Stunde der Dieb kommt,
so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht.
40Haltet auch ihr euch bereit!
Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde,
in der ihr es nicht erwartet.
41Da sagte Petrus:
Herr, sagst du dieses Gleichnis nur zu uns
oder auch zu allen?
42Der Herr antwortete:
Wer ist denn der treue und kluge Verwalter,
den der Herr über sein Gesinde einsetzen wird,
damit er ihnen zur rechten Zeit die Tagesration gibt?
43Selig der Knecht,
den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt!
44Wahrhaftig, ich sage euch:
Er wird ihn über sein ganzes Vermögen einsetzen.
45Wenn aber der Knecht in seinem Herzen sagt:
Mein Herr verspätet sich zu kommen!
und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen,
auch zu essen und zu trinken und sich zu berauschen,
46dann wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen,
an dem er es nicht erwartet,
und zu einer Stunde, die er nicht kennt;
und der Herr wird ihn in Stücke hauen
und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen.
47Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt,
sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt,
der wird viele Schläge bekommen.
48Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen,
etwas tut, was Schläge verdient,
der wird wenig Schläge bekommen.
Wem viel gegeben wurde,
von dem wird viel zurückgefordert werden,
und wem man viel anvertraut hat,
von dem wird man umso mehr verlangen.

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