Vater unser - Dein Wille geschehe: Lk 11, 1-13

Am kommenden Sonntag, es ist schon der 17. Sonntag im Jahreskreis hören und lesen wir, wie Jesus die Jünger das Beten lehrt. Sie sollen das Vater unser beten. Es gibt wohl nur wenige Stellen in der Heiligen Schrift, die so gut bekannt sind wie diese. Der dümmste Katholik kann uns sagen, dass es ein Gebet namens "Vater unser“ gibt.


Ich bete es jeden Tag, aber ich denke nicht, dass ich dieses Gebet bereits in der Tiefe erfasst habe.


Dein Wille geschehe.

Zurzeit ist es der Satz „Dein Wille geschehe“, der mich herausfordert. In den drei Monaten vor dem Stellenwechsel in die Seelsorgeeinheit Biet habe ich geplant, nach Indien zu gehen, um dort bei den Ärmsten der Armen zu leben und zu arbeiten. Alles ist organisiert und abgesprochen, lediglich das Visum für die Einreise nach Indien fehlt noch.

Nach allem hin und her mit dem indischen Konsulat rechne ich aber fast nicht mehr damit, dass mein Visumsantrag noch positiv bewertet wird. Es müsste schon ein kleines Wunder geschehen.


Dein Wille geschehe.

Nun, ich kann nicht täglich im Vater unser beten: Dein Wille geschehe und mich dann bei Gott beklagen, wenn mein Wille sich nicht erfüllt.

Wenn der Visumsantrag nicht genehmigt wird dann scheint Gott andere Pläne für die Zeit von September bis Dezember mit mir und für mich zu haben. Obwohl ich mich sehr auf die Zeit bei den Armen gefreut habe kann ich mittlerweile ohne zu grollen beten: Dein Wille geschehe.


Das Evangelium finden Sie weiter unten


Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr.


17. So C Lk 11, 1–13

1
Jesus betete einmal an einem Ort;
als er das Gebet beendet hatte,
sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten,
wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt hat!
2
Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht:

Vater, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
3
Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen!

4
Und erlass uns unsere Sünden;

denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist.
Und führe uns nicht in Versuchung!
5
Dann sagte er zu ihnen:

Wenn einer von euch einen Freund hat

und um Mitternacht zu ihm geht

und sagt: Freund, leih mir drei Brote;
6
denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist,

ist zu mir gekommen
und ich habe ihm nichts anzubieten!,
7
wird dann der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe,

die Tür ist schon verschlossen
und meine Kinder schlafen bei mir;
ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben?
8
Ich sage euch:

Wenn er schon nicht deswegen aufsteht
und ihm etwas gibt,
weil er sein Freund ist,
so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen
und ihm geben, was er braucht.
9
Darum sage ich euch:

Bittet und es wird euch gegeben;
sucht und ihr werdet finden;
klopft an und es wird euch geöffnet.
10
Denn wer bittet, der empfängt;

wer sucht, der findet;
und wer anklopft, dem wird geöffnet.
11
Oder welcher Vater unter euch,

den der Sohn um einen Fisch bittet,
gibt ihm statt eines Fisches eine Schlange
12
oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet?

13
Wenn nun ihr, die ihr böse seid,

euren Kindern gute Gaben zu geben wisst,
wie viel mehr wird der Vater im Himmel
den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Alle, die vom Geist bestimmt sind, trachten nach dem, was dem Geist entspricht.

Was Harry Potter mit der Schweigespirale in unserer Gesellschaft zu tun hat.

Sternsinger nur mit weißer Hautfarbe?

Der Herr und Mose redeten miteinander, wie Menschen miteinander reden.

Evangelium vom nächsten Sonntag - Taufe des Herrn

Ergreife das ewige Leben.

Luthers fahrender Platzregen

Reich - Arm

Hab keine Angst vor diesem Henker.

Currywurst im Sinkflug - Hoffnung Ade