Vater!: Lk 11,2

Das „Vater unser“, das Gebet, das uns Jesus gelehrt hat, wendet sich bereits mit seinem ersten Wort an den Vater. Wir brauchen keine große Einleitung, zum Vater dürfen wir sofort kommen, seine Tür steht immer offen. Es genügt das Wort „Vater“ auszusprechen und schon haben wir seine ganze Aufmerksamkeit. 

Das erste Wort in diesem Gebet ist das Wort „Vater“. Wir sprechen Gott als Vater an. Was meinen wir damit? Jeder von uns hat einen irdischen Vater und je nachdem, wie die Beziehung zum eigenen Vater war, wird es Menschen unter Umständen schwerfallen, zu Gott „Vater“ zu sagen oder das Wort „Vater“ überhaupt auszusprechen. 

Das Wort „Vater“ kann ein unterschiedliches Echo bei Ihnen auslösen. Manche, auch Theologen, sehen ein großes Problem darin, Gott mit Vater anzusprechen. Aber diese Anrede ist uns nun einmal in der Schrift überliefert. Jesus lehrt uns so zu beten. 

Einmal, als ich während der Feier der Eucharistie das Wort „Vater“ aussprach, wurde ich von einem tiefen Gefühl der Wärme und der Geborgenheit überflutet und ich hielt kurz inne, um diesen Moment auszukosten. Ich erlebte einen himmlischen Vater, der sich mir mit Liebe und Zärtlichkeit näherte und das war sehr, sehr schön.


Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr


Schrifttext vom 17. Sonntag C      Lk 11, 1–13 

 

1Jesus betete einmal an einem Ort;
als er das Gebet beendet hatte,
sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten,
wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt hat!
2Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht:
Vater, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
3Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen!
4Und erlass uns unsere Sünden;
denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist.
Und führe uns nicht in Versuchung!
5Dann sagte er zu ihnen:
Wenn einer von euch einen Freund hat
und um Mitternacht zu ihm geht
und sagt: Freund, leih mir drei Brote;
6denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist,
ist zu mir gekommen
und ich habe ihm nichts anzubieten!,
7wird dann der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe,
die Tür ist schon verschlossen
und meine Kinder schlafen bei mir;
ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben?
8Ich sage euch:
Wenn er schon nicht deswegen aufsteht
und ihm etwas gibt,
weil er sein Freund ist,
so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen
und ihm geben, was er braucht.
9Darum sage ich euch:
Bittet und es wird euch gegeben;
sucht und ihr werdet finden;
klopft an und es wird euch geöffnet.
10Denn wer bittet, der empfängt;
wer sucht, der findet;
und wer anklopft, dem wird geöffnet.
11Oder welcher Vater unter euch,
den der Sohn um einen Fisch bittet,
gibt ihm statt eines Fisches eine Schlange
12oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet?
13Wenn nun ihr, die ihr böse seid,
euren Kindern gute Gaben zu geben wisst,
wie viel mehr wird der Vater im Himmel
den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.

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