Maria hörte Jesus Zu: Lk 10, 39

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Je mehr ich über diese Bibelstelle nachdenke, desto weniger glaube ich, dass es hier den großen Gegensatz zwischen aktiv und passiv gibt. Der Unterschied zwischen den Schwestern besteht darin, dass Maria sensibel und Marta sehr unsensibel gegenüber des Bedürfnissen Jesu war.


Warum?

Man muss immer bedenken, dass Jesus auf dem Weg nach Jerusalem ist und wir alle wissen, was ihn dort erwartet. Verleumdung, Geißelung, Einsamkeit, Schmerzen, Tod. Und Jesus wusste dies auch! Bereits zwei Mal hatte er seinen Tod vorausgesagt, aber NIEMAND hat darauf reagiert ( 9, 18-22 und 9,43 ff). Niemand fragte danach, wie es Jesus geht! Lesen Sie einmal nach. Jesus sagt voraus, dass er gefoltert und getötet wird, aber NIEMAND interessiert dies.


Nun kommt Jesus ein paar Tage vor seinem Tod zum Haus der Maria und Marta.

Ich stelle mir vor, dass sich Maria und Marta kurz abgesprochen haben, wer welche Aufgaben übernimmt. Wer kümmert sich um das leibliche Wohl und wer „unterhält“ Jesus.

Maria war sensibler und fühlte, dass Jesu betrübt war, dass ihm etwas auf dem Herzen lag. Marta dagegen spürte das nicht. Sie war nicht sensibel genug, um die Hausarbeit zunächst ruhen zu lassen und um Jesus erst einmal zuzuhören.


Wir wissen ja gar nicht, wie die Geschichte weiterging.

Marta hat sicher nachgefragt, warum denn Maria das Bessere gewählt hat. Ich stelle mir vor, dass sie danach sofort und augenblicklich die Hausarbeit ruhen ließ und sich auch zu den Füßen Jesu setzte, um seinen Sorgen, Ängsten und Nöten zu lauschen.

Es geht also nicht um aktiv und passiv, sondern um sensibel und unsensibel


Frage.

Wie ist es mit mir? Wann habe ich Jesus einmal zugehört? Wann habe ich Jesus einmal gefragt wie es ihm geht angesichts der gegenwärtigen Lage in der Welt und in der Kirche. Die Kriege in der Welt und die Uneinigkeit in der Kirche muss ja ein neuer Kreuzweg für den Herrn sein. Jammere ich Gott nur meine Sorgen vor oder frage ich auch einmal: Gott, wie geht es dir angesichts der katastrophalen Lage in der Kirche und in der Welt.


Wenn wir ehrlich sind, dann müssen wir sagen. Wir alle sind Marta. - Oder?


Gott segne Sie,
Edgar Wunsch, Pfr




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