Das heutige Gleichnis ist so einfach, dass es kaum einer Auslegung bedarf.

Die Ernte ist gut, – Gott sei Dank. Sie ist sogar so gut, dass der Bauer für viele Jahre ausgesorgt hat. Der Bauer muss überlegen, was er mit dem großen Ertrag anfangen möchte. Er ist fleißig, tüchtig und erfolgreich, – das darf man auch als Katholik sein. Er tut nichts Unredliches.

Nach einiger Zeit beginnt der Bauer ein Selbstgespräch: Meine Güter, meine Scheunen, meine Ernte. So als ob alles nur allein ihm gehört – kein Wort von seiner Familie, von seiner Verantwortung für andere.

 Er hat im Überfluss, doch er sagt immer nur „ich“. 10 Mal sagt er „ICH“ und „MEIN“ kein einziges Mal „DU“ oder „Dein“ oder „UNSER“. Was soll ich tun – meine Ernte, meine Scheune, meine Vorräte.

Wenn ich in unsere Zeit hineinschaue, dann habe ich auch den Ein-druck, dass für Viele die Wörter „ich“ und „mein“ wichtiger sind als wir“ und „unser“.

Falls ich mich täusche, ist es umso besser.


Gott Segne Sie,
Edgar Wunsch, Pfr


Evangelium vom 18. Sonntag C    Lk 12, 13–21


In jener Zeit
13bat einer aus der Volksmenge Jesus:
Meister, sag meinem Bruder,
er soll das Erbe mit mir teilen!
14Er erwiderte ihm: Mensch,
wer hat mich zum Richter oder Erbteiler bei euch eingesetzt?
15Dann sagte er zu den Leuten: Gebt Acht,
hütet euch vor jeder Art von Habgier!
Denn das Leben eines Menschen besteht nicht darin,
dass einer im Überfluss seines Besitzes lebt.
16Und er erzählte ihnen folgendes Gleichnis:
Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte.
17Da überlegte er bei sich selbst: Was soll ich tun?
Ich habe keinen Platz, wo ich meine Ernte unterbringen könnte.
18Schließlich sagte er:
So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen
und größere bauen;
dort werde ich mein ganzes Getreide
und meine Vorräte unterbringen.
19Dann werde ich zu meiner Seele sagen:
Seele, nun hast du einen großen Vorrat,
der für viele Jahre reicht.
Ruh dich aus, iss und trink
und freue dich!
20Da sprach Gott zu ihm: Du Narr!
Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern.
Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast?
21So geht es einem,
der nur für sich selbst Schätze sammelt,
aber bei Gott nicht reich ist.




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