Meinen Frieden gebe ich euch: Joh 14, 27 - Betrachtung zum kommenden Sonntagsevangelium

Joh 14,27: Meinen Frieden gebe ich euch

 

Das, was wir in unserer wirren, modernen Zeit am tiefsten ersehnen, ist der Friede. Ein äußerer Friede, der bedeutet, dass es keine Kriege, keine Verfolgungen und keine Gewalt mehr gibt, aber auch einen inneren Frieden, der die Seele zur Ruhe kommen lässt.

Jesus war relaxt
Gestern Abend war ich bei einem Vortrag von Jörg Ahlbrecht, der im Auftrag von Willow Creek unterwegs ist. Er sprach davon, dass Jesus zeit seines Lebens eigentlich ziemlich relaxt war.

 

•   Als Jesus im Alter von zwölf Jahren im Tempel lehrte und von seinen Eltern nach langem Suchen endlich gefunden wurde, war er ganz entspannt, als sie ihn schließlich fanden.

•    Als die Nazarener Jesus den Abhang hinunterstürzen wollten, schritt er einfach durch die Menge hindurch und ging weg. Obwohl ihm Hass entgegenströmte, war er ganz relaxt.

•    Als die Katastrophe perfekt war und bei der Hochzeit der Wein ausging, geriet er nicht in Panik, sondern hatte eine entspannte Lösung.

•    Im Sturm auf dem See hielt er ein kleines Nickerchen, während um ihn herum Wind und Wellen tosten.

•   Als die Pharisäer die Steinigung der Frau forderten, bückte er sich und schrieb, wie ein kleines Kind am Strand irgendetwas in den Sand.

Jesus war im Frieden
Es gibt kaum eine Situation, in welcher sich Jesus aus der Ruhe bringen ließ. Sein ganzes Wesen war Frieden. Selbst in der Zeit von seiner Verhaftung bis zum Tod am Kreuz hören wir aus seinem Mund kein einziges friedloses, anklagendes, verletzendes Wort. Im Gegenteil: Die Soldaten hören unter dem Kreuz, dass Jesus um Vergebung für sie bittet. (Lk 23,34) Er wusste, dass sein Himmelsvater alles in der Hand hat. Jesus wusste, dass alles einen Sinn hat. Jesus wusste, dass am Ende das Gute siegen wird.

 Unmittelbar vor dem Kommunionempfang bei der Heiligen Messe darf ich mit ausgebreiteten Händen den Menschen den Frieden Gottes wünschen. „Der Friede sei mit euch.“ Ich möchte dies nicht automatisch und mit Routine sagen, sondern mit dem inneren Bewusstsein, dass der Herr unter uns ist und dass es sein Friede ist, den ich den Menschen wünschen und weitergeben darf.


Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Alle, die vom Geist bestimmt sind, trachten nach dem, was dem Geist entspricht.

Was Harry Potter mit der Schweigespirale in unserer Gesellschaft zu tun hat.

Sternsinger nur mit weißer Hautfarbe?

Der Herr und Mose redeten miteinander, wie Menschen miteinander reden.

Evangelium vom nächsten Sonntag - Taufe des Herrn

Ergreife das ewige Leben.

Luthers fahrender Platzregen

Reich - Arm

Hab keine Angst vor diesem Henker.

Currywurst im Sinkflug - Hoffnung Ade