Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander: Joh 13, 31–33a.34–35


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Evangelium: klick

Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht
und Gott ist in ihm
verherrlicht.

Das war ein sehr geheimnisvolles Wort. Ich denke nicht, dass die Apostel es damals verstanden haben. Auch ich muss mich zuerst einmal fragen, was dieses Wort „verherrlichen“ eigentlich bedeutet.


Ein Blick in den Duden hilft weiter.

Er schreibt: „verherrlichen“ - etwas oder jemanden als etwas Herrliches preisen und darstellen.
Synonyme: anbeten, aufsehen, bewundern, glorifizieren.

Dies sind ja durchaus positive Worte. Jesus muss also mit diesem Seufzer „Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht“ etwas Positives und Erstrebenswertes gemeint haben.

 

Jesus sah tiefer

All die vielen Kreuzesdarstellungen in Kunst und Malerei können nicht annähernd darstellen, was ich am Kreuz wirklich ereignet hat. Sie können lediglich darstellen, dass ein geschundener Mensch qualvoll am Kreuz starb.

Aber Jesus sah tiefer. Er wusste, dass dies der Weg war, offensichtlich der einzige Weg, um die Schuld der Menschen zu tilgen. Jesus wusste, dass er bald die Sünden der gesamten Menschheit nach Golgatha hinauftragen würde, um sie mit seinem Blut zu tilgen. Die Sehnsucht des Herrn nach Erlösung der Menschheit war so groß und tief, dass er dort im Abendmahlssaal mit Seufzen ausrief: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht. Jetzt endlich beginnt der letzte Akt der Erlösung. Und für diese Erlösungstat kann man Jesus nur mehr bewundern und glorifiziert ihn also verherrlichen.

 

Jesus blickte auf den Ostermorgen voraus

Jesus weiß ganz bestimmt, dass der Karfreitag nicht das Ende sein wird. Jesus weiß, dass der Tod nicht gewinnt, dass er aus dem Totenreich heraus zu einem verherrlicht den Leben auferstehen wird.

Zu dem Zeitpunkt, als Judas in die Nacht hinausgegangen war, kam ein Prozess in Gange, der sich unaufhaltsam entwickelte. Vorher war es sicher noch ungewiss, wie Judas sich verhalten würde, aber jetzt war er verschwunden in der Nacht. Die Entwicklung war nicht mehr aufzuhalten. Bald würde Jesus durch seine Auferstehung zeigen, dass das Leben stärker ist als der Tod.

Bald würde er wieder zu seinem himmlischen Vater zurückkehren.

Jetzt also ist der Menschensohn verherrlicht. Die Marter, die Qual, der Tod am Kreuz steht zwar noch bevor, aber die Verherrlichung der Auferstehung und die Heimkehr zum Vater folgt unmittelbar darauf.

Gott segne Sie,
Edgar Wunsch, Pfr





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