Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten: Joh 14,23 - Betrachtung zum kommenden Sonntagsevangelium

Joh 14,23: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten.

 

Bibel, das Wort Gottes

Um am Wort Gottes festhalten zu können, muss ich es zunächst einmal kennen. Das Naheliegende hierzu ist täglich die Bibel aufzuschlagen und zu lesen, was Jesus uns sagen möchte. Das ist ganz einfach. Viele haben eine Bibel zu Hause liegen, manchmal ist sie jedoch nur ein Schmuckstück im Bücherregal und die Worte Gottes bleiben verschlossen.

 

Hörendes Gebet

Der zweite Weg, um Gottes Wort zu hören, ist das schweigende und hörende Gebet. Ich möchte das Beten der Andachten aus dem Gotteslob nicht kritisieren oder kleinreden. Aber manchmal beten die Leute, wenn sie für eine Gebetszeit eingeteilt sind, einen Gebetsabschnitt nach dem anderen. Ist dann am Ende noch für 5 Minuten Zeit, quetschen sie noch ein Gesätz des Rosenkranzes in die Gebetsstunde hinein. Sie reden immerzu und geben Jesus nicht eine Sekunde die Chance, auch einmal das Wort zu ergreifen. Besser wäre es, hin und wieder eine gewisse Zeit lang zu schweigen, um auch Gott die Möglichkeit zu geben, etwas zu sagen. Ich muss nicht nur reden, ich sollte auch hören.

 

Der dritte Weg

Auch wenn ich die Worte Jesu in der Bibel nicht verstehe, so gibt es doch einen Weg, um in der Liebe Gottes zu bleiben. Wenn Gott im Gebet schweigt und ich seine Worte nicht vernehme, so bleibt immer noch eine Möglichkeit, um Jesus zu lieben. Wenn ich weder die Worte der Bibel verstehe, noch die Worte Gottes im Gebet vernehme, so bleibt mir immer noch der Weg der Nächstenliebe, um Jesus zu lieben.

Adrienne von Speyer hat einen guten Gedanken im Kommentar zum Johannesevangelium: „Wer das Gebot des Herrn hat und es hält, wer also seinen Nächsten liebt, der liebt den Herrn. Er kann um diesen Zusammenhang wissen, er kann ihn aber auch ganz übersehen. Vielleicht ist ihm der Herr fremd, vielleicht weiß er nicht wirklich um ihn. Aber wenn er die anderen wahrhaft liebt, liebt er den Herrn, und der Herr zieht ihn an sich. Wer nicht aus irgendeinem Egoismus, sondern aus echter Liebe zum Nächsten gute Werke tut, der ist dem Herrn ganz nahe.“

 

Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr



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