Er trieb sie alle aus dem Tempel hinaus

 Joh 2, 13–25  3. Fastensonntag

Das Paschafest Sprich: Paschafest. der Juden war nahe und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern; das Geld der Wechsler schüttete er aus, ihre Tische stieß er um und zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle! Seine Jünger erinnerten sich, dass geschrieben steht: Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren. Da ergriffen die Juden das Wort und sagten zu ihm: Welches Zeichen lässt du uns sehen, dass du dies tun darfst? Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder und in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten. Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten? Er aber meinte den Tempel seines Leibes. Als er von den Toten auferweckt war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte. Während er zum Paschafest in Jerusalem war, kamen viele zum Glauben an seinen Namen, da sie die Zeichen sahen, die er tat. Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, denn er kannte sie alle und brauchte von keinem ein Zeugnis über den Menschen; denn er wu

Adrienne von Speyer hilft mir, dieses Evangelium besser zu verstehen. (Johannes, Das Wort wird Fleisch, Seite 223) Sie schreibt: Er (Jesus), der sonst immer bereit ist, die Sünder aufzunehmen und die Suchenden weiterzuführen, ... kennt hier keinen möglichen Weg der Synthese. Er will nur trennen und auseinanderhalten. Sie sind so völlig nur auf ihren materiellen Vorteil versessen, dass er sich auf der Stufe, auf der sie stehen, mit ihnen gar nicht einlassen kann. Er geht auf jeden ein, lässt sich zu jedem herab, der eine Frage oder eine Bitte oder einen Kummer hat. Mit diesen ganz Satten aber, die nur ihr Geschäft sehen, will er nichts zu tun haben. Aller Handel innerhalb des Tempels ist ihm ein Ärgernis. Er will ein für alle Mal grundlegend zeigen: In der Kirche sind keine Geschäfte zu tätigen. Was nicht geduldet wird, ist, dass sich Menschen in der Kirche aufhalten, die nicht glauben, die ganz ungeweiht sind, überhaupt nichts göttliches begehren, nur auf das Eigene hin streben. Einen wirklich Suchenden hätte der Herr niemals aus dem Tempel hinausgeworfen. Aber völlig unerträglich ist ihm diese Mischung von Unglauben und Geschäft.

Wenn ich manchmal sehe, wie sich die Menschen in unseren Kirchen benehmen, dann denke ich oft an dieses Evangelium.

Gott segne Sie

Edgar Wunsch, Pfr

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