Joh 3,1-8: Thomas der Ungläubige



Sonntag 2. Osterwoche

Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten. Thomas, der Dídymus genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.
Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Noch viele andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net

Betrachtung
Wir sagen oft etwas herablassend zu Thomas : „Der Ungläubige“ aber er war nur eine Woche lang „ungläubig“. Acht Tage nach der Auferstehung Jesu legte er nämlich ein beeindruckendes Glaubenszeugnis ab als er seine Hände in die Wundmahle Jesu legen sollte.
Mein Herr und mein Gott.
Trotz seiner Zweifel hatte er die Gemeinschaft der anderen gesucht. Ohne die Gemeinschaft mit den Brüdern und Schwestern hätte er nicht zum Glauben an den Auferstandenen zurückgefunden. Das ist seine große Leistung. Er kündigte die Gemeinschaft nicht auf, obwohl ihn Zweifel plagten. Er blieb zusammen mit den Anderen. Er zog sich nicht zurück.
Die Gemeinschaft auf der anderen Seite ertrug seine Zweifel und seine. Die Gemeinschaft akzeptierte, dass Thomas den Glauben an die Auferstehung nicht mit ihnen teilen konnte. Die Gemeinschaft trug ihn durch. Die Gemeinschaft betete ihn durch.
Darum. Gehe keine eigenen Wege, wenn dein Glaube schwach wird und Zweifel dich plagen. Bleibe bei der Gemeinschaft, bleibe bei der Kirche.
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net

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