Dunkle Nächte
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Dienstag, 14.
Woche JK
Gen
32, 23-33
In jener Zeit
23stand Jakob in der Nacht auf, nahm
seine beiden Frauen, seine beiden Mägde sowie seine elf Söhne und durchschritt
die Furt des Jabbok.
24Er nahm sie und ließ sie den Fluss
überqueren. Dann schaffte er alles hinüber, was ihm sonst noch gehörte.
25Als nur noch er allein
zurückgeblieben war, rang mit ihm ein Mann, bis die Morgenröte aufstieg.
26Als der Mann sah, dass er ihm nicht
beikommen konnte, schlug er ihn aufs Hüftgelenk. Jakobs Hüftgelenk renkte sich
aus, als er mit ihm rang.
27Der Mann sagte: Lass mich los; denn
die Morgenröte ist aufgestiegen. Jakob aber entgegnete: Ich lasse dich nicht
los, wenn du mich nicht segnest.
28Jener fragte: Wie heißt du? Jakob,
antwortete er.
29Da sprach der Mann: Nicht mehr Jakob
wird man dich nennen, sondern Israel - Gottesstreiter; denn mit Gott und
Menschen hast du gestritten und hast gewonnen.
30Nun fragte Jakob: Nenne mir doch
deinen Namen! Jener entgegnete: Was fragst du mich nach meinem Namen? Dann
segnete er ihn dort.
31Jakob gab dem Ort den Namen Penuël -
Gottesgesicht - und sagte: Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und
bin doch mit dem Leben davongekommen.
32Die Sonne schien bereits auf ihn, als
er durch Penuël zog; er hinkte an seiner Hüfte.
33Darum essen die Israeliten den
Muskelstrang über dem Hüftgelenk nicht bis auf den heutigen Tag; denn er hat
Jakob aufs Hüftgelenk, auf den Hüftmuskel geschlagen.
Nach vielen Jahren in der Ferne
entschloss sich Jakob wieder in seine Heimat zurückzukehren. Inzwischen hatte
er geheiratet (lesen sie einmal nach, wie es ihm erging, als er feststellte,
dass er die „falsche“ Schwester, Lea gehei-ratet hatte und noch einmal 7 Jahre
auf seine geliebte Rahel warten musste) und war (wieder durch eine List) zu
Wohlstand gekommen.
Der Jabbok mündet etwa 40 Kilometer
nördlich vom Toten Meer in den Jordan. Jakob überwachte wohl die Überquerung
des Jabbok und blieb, als alle sicher den Fluss überquert hatten, alleine am
Ufer zurück.
Der
Kampf.
Jakob war alleine und vor ihm lag die
dunkelste Nacht seines Lebens. Ein Fremder nähert sich ihm und zwingt ihm einen
Kampf um Leben und Tod auf. Es scheint, als ob der Fremde entschlossen ist,
Jakobs Existenz auszuradieren. Im Laufe des Kampfes ahnt Jakob jedoch, dass
Gott mit ihm ringt und er sagt: „Ich lasse dich nicht los, wenn du mich nicht
segnest“.
Wie
ist dein Name?
Er wird von Gott nach seinem Namen
gefragt. Mit dem Nennen seines Namens musste Jakob seine Vergangenheit
offenlegen. Vor Jakob taucht noch einmal seine ganze verpfuschte Geschichte
auf, der doppelte Betrug an Esau, seine Flucht von seinem Elternhaus, die List,
mit dem er zu Wohlstand und Reichtum gekommen war. Jakob muss seinen Namen
nennen und sich seiner Vergangenheit stellen. In dieser Nacht hatte Jakob seine
ganze dunkle Lebensgeschichte vor Augen.
Neuer
Name: Israel.
Kaum hatte sich Jakob mit seiner
Lebensgeschichte auseinandergesetzt, gab ihm Gott den neuen Namen „Israel“.
Jakob musste zuerst sein Versagen in der Vergangenheit akzeptieren, bevor ihm
Gott einen neuen Namen und damit einen neuen Auftrag und eine neue Zukunft gab.
Dunkle
Nächte hat jeder.
Stunden der Anfechtung bleiben keinem
Menschen erspart. Es gibt Nächte, die jeder alleine durchstehen muss, in denen
es keine Hilfe von außen gibt und in denen Gott unheimlich fern und unnahbar
scheint. In dunklen Stunden kommt oft das eigene Versagen und Scheitern in der
Vergangenheit in Erinnerung und der Kampf beginnt. Es ist der Kampf, sich
diesem Versagen zu stellen und wie Jakob am Jabbok Gottes Segen für den neuen
Tag zu erbitten.
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