Kein Hintertürchen.
Samstag,
15. Woche JKEx 12, 37-42
In jenen Tagen
37brachen die Israeliten von
Ramses nach Sukkot auf. Es waren an die sechshunderttausend Mann zu Fuß, nicht
gerechnet die Kinder.
38Auch ein großer Haufen
anderer Leute zog mit, dazu Schafe, Ziegen und Rinder, eine sehr große Menge
Vieh.
39Aus dem Teig, den sie aus
Ägypten mitgebracht hatten, backten sie ungesäuerte Brotfladen; denn der Teig
war nicht durchsäuert, weil sie aus Ägypten verjagt worden waren und nicht
einmal Zeit hatten, für Reiseverpflegung zu sorgen.
40Der Aufenthalt der
Israeliten in Ägypten dauerte vierhundertdreißig Jahre.
41Nach Ablauf der
vierhundertdreißig Jahre, genau an jenem Tag, zogen alle Scharen des Herrn aus
Ägypten fort.
42Eine Nacht des Wachens war
es für den Herrn, als er sie aus Ägypten herausführte. Als eine Nacht des
Wachens zur Ehre des Herrn gilt sie den Israeliten in allen Generationen.
Auszug.
Erst nach der Paschafeier
begann der Auszug aus Ägypten. Das Gitter des Gefängnisses war geöffnet und man
musste die Möglichkeit ausnützen. Sie nahmen ihre Familien, das Vieh und ihr
ganzes Hab und Gut und begannen die Flucht.
Tschüss Leiden und Schmerz, Klagen
und Jammer. Aber auch keinen Knoblauch und keine Zwiebeln mehr, welche die
Israeliten so sehr liebten.
Wo ist mein Ägypten?
Jeder von uns, lieber Leser,
liebe Leserin, hat irgendwo ein „Ägypten“, dass man zuerst identifizieren muss,
um dann die Ketten d dieses Gefängnisses zu zerbrechen. Die Herausforderung
besteht darin, zunächst zu erkennen, worin oder an was man gefesselt ist. Dann
braucht man aber auch den Mut, seine Knechtschaft zu verlassen, sei es innere
oder äußere, physische oder psychische, persönliche oder soziale. (vgl: Jose H.
Prado Flores, Über die Wüste hinaus, 64)
Kein Hintertürchen.
Die Israeliten nahmen alles
auf ihrer Flucht aus Ägypten mit. Jetzt oder nie, alles oder nichts, alle oder
niemand. Sie setzten alles auf eine Karte und behielten keinen Joker für sich
zurück.
Diese im guten Sinne,
Radikalität wünsche ich mir auch für mich. Nicht nur ein wenig Nachfolge, nicht
nur ein wenig Glaube, nicht nur ein wenig Priester sein, sondern radikal, das
bedeutet von der Wurzel meines Lebens her.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen