Resilienz

 

Freitag, 20. Woche
Rut 1, 1.3-6.14b-15.22

 

1Zu der Zeit, als die Richter regierten, kam eine Hungersnot über das Land. Da zog ein Mann mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen aus Betlehem in Juda fort, um sich als Fremder im Grünland Moabs niederzulassen.

3Elimelech, der Mann Noomis, starb, und sie blieb mit ihren beiden Söhnen zurück.

4Diese nahmen sich moabitische Frauen, Orpa und Rut, und so wohnten sie dort etwa zehn Jahre lang.

5Dann starben auch Machlon und Kiljon, und Noomi blieb allein, ohne ihren Mann und ohne ihre beiden Söhne.

6Da brach sie mit ihren Schwiegertöchtern auf, um aus dem Grünland Moabs heimzukehren; denn sie hatte dort gehört, der Herr habe sich seines Volkes angenommen und ihm Brot gegeben.

14bDoch dann gab Orpa ihrer Schwiegermutter den Abschiedskuss, während Rut nicht von ihr ließ.

15Noomi sagte: Du siehst, deine Schwägerin kehrt heim zu ihrem Volk und zu ihrem Gott. Folge ihr doch!

16Rut antwortete: Dränge mich nicht, dich zu verlassen und umzukehren. Wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.

22So kehrte Noomi mit Rut, ihrer moabitischen Schwiegertochter, aus dem Grünland Moabs heim. Zu Beginn der Gerstenernte kamen sie in Betlehem an.

 

 

Ein Todesfall nach dem anderen.

Zuerst starb Elimelech, der Mann Noomis, und dann nacheinander auch die beiden Söhne Machlon und Kiljon. Kurze Zeit später ging dann die Schwiegertochter Orpa eigene Wege und lies Naomi mit der anderen Schwiegertochter Rut alleine zurück.

 

Viele Opferkerzen in der Kirche.

Vor einiger Zeit beobachtete ich in der Kirche eine Frau, die sehr viele Opferkerzen anzündete und still betete. Als sie ihr Gebet beendet hatte, ging ich auf sie zu, bedankte mich bei ihr und sagte: Vielen Dank, Sie beten hier für ihre ganze Familie.

Und dann berichtete sie mir, wie viele ihrer Familienangehörigen schon gestorben sind und wie viele mit einer schweren Krankheit kämpfen. Zum Schluss sagte sie nur: Hätte ich den Glauben nicht, dann wäre ich schon längst verzweifelt.

 

Resilienz.

Mit dem Wort „Resilienz“ beschreibt man die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen zu meistern und zu überwinden, ohne daran zu verzagen. Resilienz zeigend Menschen, die selbst nach einer Katastrophe dem Leben positiv begegnen. Wo andere aufgeben würden, wachsen sie an der Herausforderung.

 

Eine Säule fehlt.

Auf der Seite "https://clevermemo.com/blog." Habe ich die sieben Säulen der Resilienz entdeckt. Zu den 7 Säulen der Resilienz gehören Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, das Verlassen der Opferrolle, ein Erfolgs-netzwerk, positive Zukunftsplanung und Selbstreflexion.

 

Als Katholik würde ich jedoch sagen, dass eine wichtige Säule fehlt. Die Säule: „Gottvertrauen“. Ein Mensch, der weiß, dass es neben all dem Unglück, all den Todesfällen, all den Katastrophen immer noch einen gütigen Gott gibt, an den ich mich wenden kann, zeigt eine große Resilienz. So wie Naomi und so wie die Frau beim Kerzenopferständer in der Kirche.


Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr

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