Ausgerottet sind alle, die Böses tun wollen.

 

Freitag, 1. Adventswoche                Jes 29, 17-24

 

17Nur noch kurze Zeit, dann verwandelt sich der Libanon in einen Garten, und der Garten wird zu einem Wald.

18An jenem Tag hören alle, die taub sind, sogar Worte, die nur geschrieben sind, und die Augen der Blinden sehen selbst im Dunkeln und Finstern.

19Die Erniedrigten freuen sich wieder über den Herrn, und die Armen jubeln über den Heiligen Israels.

20Denn der Unterdrücker ist nicht mehr da, der Schurke ist erledigt, ausgerottet sind alle, die Böses tun wollen,

21die andere als Verbrecher verleumden, die dem Richter, der am Tor sitzt, Fallen stellen und den Unschuldigen um sein Recht bringen mit haltlosen Gründen.

22Darum - so spricht der Herr zum Haus Jakob, der Herr, der Abraham losgekauft hat: Nun braucht sich Jakob nicht mehr zu schämen, sein Gesicht muss nicht mehr erbleichen.

23Wenn das Volk sieht, was meine Hände in seiner Mitte vollbringen, wird es meinen Namen heilig halten. Es wird den Heiligen Jakobs als heilig verehren und erschrecken vor Israels Gott.

24Dann kommen die Verwirrten zur Einsicht, und wer aufsässig war, lässt sich belehren.

 

Ausgerottet sind alle, die Böses tun wollen.
Die Verse 17-24 sprechen von einer völligen Umwandlung der Menschen, die nach der Katastrophe übrig bleiben werden. Das sind nicht die Großen und Mächtigen in Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft; für die Blinden und Tauben, die Armen und Demütigen gibt es Heilung und Heil.

 

Ausgerottet sind alle, die Böses tun wollen.
Ich finde gut, dass alle, die Böses tun wollen, ausgerottet werden. Aber eines muss ich doch bedenken: Ich bin nämlich selbst auch ein Sünder. Nicht nur durch die anderen, sondern auch durch mich kommt Böses in die Welt hinein. Wenn ich also wünsche, dass alle, die Böses tun ausgerottet werden, bin ich selber auch dabei.

Ausgerottet sind alle, die Böses tun wollen.
Wenn wir genau in unser eigenes Leben hineinschauen, dann hat jeder von uns selbst auch schon böse Dinge gedacht, gesagt oder getan. Jeder von uns hat das Leiden, das es in der Welt gibt, auch schon vergrößert. Die beste Welt ist sicherlich eine Welt, in der es keine bösen Menschen mehr gibt. Dann wären Du und ich aber sicher nicht mehr dabei! Dann gebe es niemand von uns, den wir alle tun Böses. Wir alle tragen mehr, oder weniger dazu bei, dass schlechte Sachen passieren.

 

Ausgerottet sind alle, die Böses tun wollen.
Dass es die Armen sind, die Schwachen und Benachteiligten, denen Gott seine Liebe zuwendet, ist die Botschaft des Alten wie des Neuen Testaments. Für die Reichen, d. h. für die satten, zufriedenen und harten Menschen, war das immer ärgerlich.

 

Ausgerottet sind alle, die Böses tun wollen.
Es wird zu den großen Wundern der Erneuerung der Welt gehören, dass die Irrenden zur Einsicht kommen und die Harten weich werden und sich belehren lassen: durch die Ereignisse selbst und durch das Wort Gottes.


Gott segne Sie,
Edgar Wunsch, Pfarrer

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