Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste.

 

Dienstag, 2. Adventswoche             Jes 40, 1-11

 

1Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott.

2Redet Jerusalem zu Herzen und verkündet der Stadt, dass ihr Frondienst zu Ende geht, dass ihre Schuld beglichen ist; denn sie hat die volle Strafe erlitten von der Hand des Herrn für all ihre Sünden.

3Eine Stimme ruft: Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste! Baut in der Steppe eine ebene Straße für unseren Gott!

4Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben.

5Dann offenbart sich die Herrlichkeit des Herrn, alle Sterblichen werden sie sehen. Ja, der Mund des Herrn hat gesprochen.

6Eine Stimme sagte: Verkünde! Ich fragte: Was soll ich verkünden? Alles Sterbliche ist wie das Gras, und all seine Schönheit ist wie die Blume auf dem Feld.

7Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, wenn der Atem des Herrn darüberweht. Wahrhaftig, Gras ist das Volk.

8Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, doch das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit.

9Steig auf einen hohen Berg, Zion, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme mit Macht, Jerusalem, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht! Sag den Städten in Juda: Seht, da ist euer Gott.

10Seht, Gott, der Herr, kommt mit Macht, er herrscht mit starkem Arm. Seht, er bringt seinen Siegespreis mit: Alle, die er gewonnen hat, gehen vor ihm her.

11Wie ein Hirt führt er seine Herde zur Weide, er sammelt sie mit starker Hand. Die Lämmer trägt er auf dem Arm, die Mutterschafe führt er behutsam.

 

Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste.

Diesen Aufruf aus der heutigen Lesung hören wir im Advent ziemlich oft. „Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste“. In der Nachbargemeinde Schellbonn wird zurzeit die Dorfdurchgangsstraße erneuert. Die Erneuerungsarbeiten dauern nun schon viele Monate an und reichen sicherlich noch bis ins neue Jahr hinein. Die Arbeiter mussten tief in das Erdreich hineingraben, um alle Wasser- und Stromleitungen freizulegen. Ich stelle mir vor, dass diese ganzen Erneuerungsarbeiten ziemlich teuer sind.

 

Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste.

Durch falsche Gewohnheiten, Trägheit und Faulheit hat sich so manches Herz über die Jahre hinweg in eine fruchtlose Wüste entwickelt. Will man dann neue Wege beschreiten, so ist dies vergleichbar mit einem Straßen-bau. Es geht nicht von heute auf morgen. Man muss tief graben und man muss sich das Ganze auch etwas kosten lassen.

 

Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste.

Die Baumaterialien für diesen Weg durch die Wüste sind für uns Katholiken die Gnade, die wir aus der Feier der Eucharistie erhalten, die Vergebung durch das Sakrament der Buße und das tägliche Gebet, das sich an Gott den Baumeister wendet.

 

Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste.

Wir müssen den Weg durch die Wüste unseres Herzens nicht alleine bauen. Gott hilft uns dabei. Wir müssen aber unseren Teil dazu beitragen und täglich den festen Entschluss fassen, nicht dem Wildwuchs und der Wüste Raum zu geben, sondern der Gnade Gottes.

Gottes Segen wünscht
Edgar Wunsch, Pfarrer

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