Die kürzeste Predigt.

 


Dienstag der Osteroktav       
Apg 2, 14a.36-41







 

14aAm Pfingsttag trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme und begann zu reden:

36Mit Gewissheit erkenne also das ganze Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

37Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz, und sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, Brüder?

3Petrus antwortete ihnen: Kehrt um, und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.

39Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird.

40Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie: Lasst euch retten aus dieser verdorbenen Generation!

41Die nun, die sein Wort annahmen, ließen sich taufen. An diesem Tag wurden ihrer Gemeinschaft etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.

 

Apostelgeschichte bis Pfingsten.

Bis Pfingsten hören wir nun in der Lesung der heiligen Messe fortlaufend Bibelstellen aus der Apostelgeschichte. Ich freue mich sehr auf diese Zeit, denn sie ist fast so etwas wie Exerzitien und in der täglichen Schriftlesung kann ich die Apostel bei ihrem ersten Missionsversuchen beobachten.

Die heutige Lesung führt uns gleich hinein in das Pfingsten Ereignis, das wir in ca. 50 Tagen feiern werden. 

Die kürzeste Predigt.
Wir lauschen heute der Pfingstpredigt des Petrus, die eigentlich nur aus einem einzigen Satz besteht.

„Mit Gewissheit erkenne also das ganze Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.“

Diese Predigt würde in der heutigen Zeit sicher keinen Predigtpreis gewinnen, denn „sie enthält keine Aufmunterung, sie ist kein Gnadenangebot, keine Aufforderung zu irgendeinem Tun und auch keinen Appell an Herz und Gemüt. Und doch erreicht sie in der Wucht ihrer Tatsachen mit scharfer Treffsicherheit das Herz der Hörer. Von dieser Predigt sind die Hörer weder begeistert noch erbaut. Hier war scharf geschossen worden und der Schluss saß mitten im Herzen.

Freilich, damit war der Ausgang der Sache noch nicht entschieden. Immer, wenn das Wort uns trifft und unsere Schuld aufdeckt, steht alles auf des Messers Schneide. Beugen wir uns nun unter unsere Schuld, brechen wir innerlich zusammen oder lehnen wir uns auf und schlagen gerade als die Getroffenen auf den Boten ein, der uns so mit dem Wort verwundete. Es ist ein wunderbares Geheimnis, wenn die klare Wortverkündigung Herzen so trifft, dass die Hörer kapitulieren in der heißen Frage: Was sollen wir tun? (Wuppertaler Studienbibel, Werner De Boor, Apostelgeschichte)

Frage:
Wie gehe ich um mit einem Wort der Heiligen Schrift, dass mich mitten ins Herz trifft? Nehme ich es an und handle ich danach, oder verschiebe ich meine Umkehr auf den Sankt-Nimmerleins-Tag?

Gottes Segen wünscht
Edgar Wunsch, Pfr

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