Es geht mir wie dem Wetter!

 


Mittwoch in der Karwoche  
Jes 50, 4-9a

 





4Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich auf ihn höre wie ein Jünger.

5Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück.

6Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.

7Doch Gott, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate.

8Er, der mich freispricht, ist nahe. Wer wagt es, mit mir zu streiten? Lasst uns zusammen vortreten! Wer ist mein Gegner im Rechtsstreit? Er trete zu mir heran.

9aSeht her, Gott, der Herr, wird mir helfen.

 

Neue Zuversicht
Noch gestern hat sich Jesaja in der Lesung darüber beklagt, dass er sich vergeblich bemüht und seine Kraft umsonst einsetzt. Doch heute scheint die Not des Propheten überwunden, er hat wieder frohen Mut und schreibt: Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Der Schwermut ist von seinem Herzen gewichen und er kann wieder mit Zuversicht seiner Aufgabe als Prophet nachgehen. 

Es geht mir wie dem Wetter!
Gestern habe ich eine 94-jährige Frau im Seniorenheim besucht. Auf meine Frage, wie es ihr geht, hat sie nur geantwortet: „Es geht mir wie dem Wetter - einmal so und einmal so.“ Auf Regen folgt Sonnenschein, dieses alte Sprichwort behält seine Richtigkeit auch in Glaubensdingen, denn nicht immer fühlt man sich Gott nahe, ist voller Kraft und Schwung. Manchmal fühlt man sich von Gott auch unendlich alleine gelassen. Gott schweigt, man sieht ihn nicht und man hört ihn nicht. 

Doch Gott, der Herr, wird mir helfen.
Doch gerade dann, wenn dunkle Wolken aufziehen, dürfen wir nicht vergessen, dass bald auch wieder ein Sonnenstrahl das schwerste Gewitter vertreibt. Gott wird mir helfen - Jesaja hat diese Erfahrung gemacht.

Jetzt feiern wir die drei heiligen Tage, Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern.

Auf Karfreitag folgt Ostern.

Auf den Tod folgt das Leben.

Auf dunkle Wolken folgt der Sonnenschein.

 

Nächste Betrachtung am Dienstag nach Ostern

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