Vergeblich habe ich mich bemüht

 


Dienstag in der Karwoche     
Jes 49, 1-6

 






1Hört auf mich, ihr Inseln, merkt auf, ihr Völker in der Ferne! Der Herr hat mich schon im Mutterleib berufen; als ich noch im Schoß meiner Mutter war, hat er meinen Namen genannt.

2Er machte meinen Mund zu einem scharfen Schwert, er verbarg mich im Schatten seiner Hand. Er machte mich zum spitzen Pfeil und steckte mich in seinen Köcher.

3Er sagte zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, an dem ich meine Herrlichkeit zeigen will.

4Ich aber sagte: Vergeblich habe ich mich bemüht, habe meine Kraft umsonst und nutzlos vertan. Aber mein Recht liegt beim Herrn und mein Lohn bei meinem Gott.

5Jetzt aber hat der Herr gesprochen, der mich schon im Mutterleib zu seinem Knecht gemacht hat, damit ich Jakob zu ihm heimführe und Israel bei ihm versammle. So wurde ich in den Augen des Herrn geehrt, und mein Gott war meine Stärke.

6Und er sagte: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht für die Völker; damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.

 

Vergeblich habe ich mich bemüht, habe meine Kraft umsonst und nutzlos vertan.
Jesaja klagt Gott sein Leid. Wie ein scharfes „Schwert“ (Vers 2) sind die Worte, die er im Auf-trag Gottes zu sprechen hat. Seine Aufgabe ist hart, der Erfolg gering (V. 4); er erleidet die Entmutigung, die keinem Propheten und keinem Seelsorger erspart bleibt. Nicht vom Erfolg kann er leben, sondern allein vom Wort seines Gottes, vom Glauben an seinen Auftrag.
 

Vergeblich habe ich mich bemüht, habe meine Kraft umsonst und nutzlos vertan.
Rein menschlich muss ich, wie der große Prophet auch sagen, dass ich mich alle Jahre vergeblich bemüht habe. Ich habe versucht, den Menschen die Schönheit des katholischen Glaubens aufzuzeigen und sie zu Jesus zu führen. Doch ich erlebe, dass die Kirchen immer leerer und die Gläubigen immer gleichgültiger werden. Habe ich mich vergeblich bemüht? Habe ich meine Kraft umsonst und nutzlos vertan? 

Ich habe mich nicht vergeblich bemüht und meine Kraft nicht umsonst vertan.

Welchen Maßstab soll ich denn ansetzen, um einen Erfolg zu messen? Gott allein weiß, wie er jedes Gebet dort einsetzt, wo es richtig ist. Gott traue ich zu, dass er jede gute Tat und jedes gute Wort zur rechten Zeit am rechten Ort zum Keimen und zum Blühen bringt. Wenn ich nur auf den äußeren Erfolg schaue, dann werde ich irre. Schaue ich aber auf Gott und vertraue ich seinem Wort, dann kann ich geduldig und gelassen meinen Dienst als Priester auch in einer ungewissen Zukunft mit Freude ausüben. Alle ruht in SEINER Hand.

Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr

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