Wir können nicht nicht von Jesus reden!

 


Samstag der Osteroktav        Apg 4, 13-21

 




13Als sie den Freimut des Petrus und des Johannes sahen und merkten, dass es ungelehrte und einfache Leute waren, wunderten sie sich. Sie erkannten sie als Jünger Jesu,

14sahen aber auch, dass der Geheilte bei ihnen stand; so konnten sie nichts dagegen sagen.

15Sie befahlen ihnen, den Hohen Rat zu verlassen; dann berieten sie miteinander

16und sagten: Was sollen wir mit diesen Leuten anfangen? Dass offensichtlich ein Wunder durch sie geschehen ist, ist allen Einwohnern von Jerusalem bekannt; wir können es nicht abstreiten.

17Damit aber die Sache nicht weiter im Volk verbreitet wird, wollen wir ihnen bei Strafe verbieten, je wieder in diesem Namen zu irgendeinem Menschen zu sprechen.

18Und sie riefen sie herein und verboten ihnen, jemals wieder im Namen Jesu zu predigen und zu lehren.

19Doch Petrus und Johannes antworteten ihnen: Ob es vor Gott recht ist, mehr auf euch zu hören als auf Gott, das entscheidet selbst.

20Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben.

21Jene aber drohten ihnen noch mehr und ließen sie dann gehen; denn sie sahen keine Möglichkeit, sie zu bestrafen, mit Rücksicht auf das Volk, da alle Gott wegen des Geschehenen priesen.

 

Freimut

Wikipedia schreibt: Freimut (mhd. vrîmuot „freier, kühner Mut“) bezeichnet im Neuhochdeut-schen eine Charaktereigenschaft, deren Träger seine Meinung und Gesinnung offen zu erkennen gibt und sie nicht mit Rücksicht auf möglichen Widerspruch oder gesellschaftliche Konventio-nen unterdrückt oder verstellt. 

Nach dieser Formulierung waren Petrus und Johannes wirklich freimütig. Sie sagten, was sie dachten, während die Mitglieder des hohen Rates ängstlich Rücksicht auf die Meinung des Volkes nahmen.

 

Ein offensichtliches Wunder.

Der Hohe Rat anerkennt das Wunder, aber sie verbieten Petrus und Johannes trotzdem im Namen Jesu zu predigen und zu lehren.

Aha, nun ist es raus. Das ist also des Pudels Kern. Dem Hohen Rat geht es nicht um Wunder und Heilung. Es geht den Gegnern einzig um Jesus, dass endlich dieser Name nicht mehr genannt wird. Sie wollen, dass von Jesus nicht mehr gesprochen wird. Schon das Sprechen von Jesus zu irgendeinem Menschen soll unter Strafe stehen.

 

Freimut.

Die Apostel erklären sofort, dass sie sich nicht an das Redeverbot halten werden! Ein Kompromiss ist für sie nicht möglich.
Auch eine heimliche Umgehung des Verbotes kommt nicht in Frage.
 


Wir können unmöglich schweigen.

Die Apostel sind gar nicht in der Lage, von dem, was sie gesehen und gehört haben, nicht zu reden. Petrus und Johannes sind wirklich echte Zeugen Jesu. Sie müssen sich nicht zwingen von Jesus zu reden, um Zeugnis von ihrem Glauben zu geben. Sie sind gar nicht imstande, nicht von Jesus zu reden.

 

Da alle Gott wegen des Geschehenen priesen.

40 Jahre lang war der Gelähmte nahezu bewegungslos. Durch die Kraft des Heiligen Geistes war er nun gesund und freigeworden. Manchmal scheint es mir, als ob die katholischen Gemeinden und die katholischen Christen auch schon viele Jahrzehnte gelähmt und bewegungslos dahinleben.

Wir gehen jetzt auf Pfingsten zu und ich trage die Hoffnung in mir, dass der Heilige Geist im Auftrag Jesu unserer Kirche wieder neues Leben eintauchen kann. Wir würden dann wieder mit Freimut das Evangelium verkünden und könnten gar nicht anders als von den großen Taten unseres Jesus zu sprechen.


Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr

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