Gewachsener Glaube

 


Mittwoch, 2. Osterwoche     
Apg 5, 17-26

 





In jenen Tagen

17erhoben sich voll Eifersucht der Hohepriester und alle, die auf seiner Seite standen, nämlich die Gruppe der Sadduzäer.

18Sie ließen die Apostel verhaften und in das öffentliche Gefängnis werfen.

19Ein Engel des Herrn aber öffnete nachts die Gefängnistore, führte sie heraus und sagte:

20Geht, tretet im Tempel auf, und verkündet dem Volk alle Worte dieses Lebens!

21aSie gehorchten und gingen bei Tagesanbruch in den Tempel und lehrten.

21bWährenddessen kam der Hohepriester mit seinen Begleitern. Sie riefen den Hohen Rat und alle Ältesten der Söhne Israels zusammen; man schickte Boten zum Gefängnis, um die Apostel vorführen zu lassen.

22Die Diener gingen, fanden sie aber nicht im Gefängnis. Sie kehrten zurück und meldeten:

23Wir fanden das Gefängnis sorgfältig verschlossen und die Wachen vor den Toren stehen; als wir aber öffneten, fanden wir niemand darin.

24Der Tempelhauptmann und die Hohenpriester waren ratlos, als sie das hörten, und wussten nicht, was nun werden sollte.

25Da kam jemand und meldete ihnen: Die Männer, die ihr ins Gefängnis geworfen habt, stehen im Tempel und lehren das Volk.

26Da ging der Tempelhauptmann mit seinen Leuten hin und holte sie, allerdings nicht mit Gewalt; denn sie fürchteten, vom Volk gesteinigt zu werden.

 

Zweite Anklage.

Heute erleben wir schon den zweiten Prozess gegen die Apostel. Am vergangenen Samstag, in Apg 4,32-37 waren Petrus und Johannes zum ersten Mal vor dem Hohen Rat angeklagt. Zwischen dem ersten und zweiten Prozess gegen die Apostel werden nur einige Wochen gelegen haben, denn der Hohe Rat kann nicht länger zusehen, er muss handeln. Diesmal sind nicht nur Petrus und Johannes angeklagt, sondern alle Apostel kommen in das Staatsgefängnis.

 

Der Engel hilft.

Der Engel öffnete nachts die Türen des Gefängnisses, aber nicht, damit die Apostel entkommen, sondern damit sie zurück in den Tempel gehen, um erneut dort zu lehren. Die Apostel gehorchen, obwohl sie befürchten müssen, dass der Hohe Rat noch schärfer und aggressiver gegen sie vorgeht. Die Apostel nutzen die Gunst der Stunde nicht für sich aus bringen sich außerhalb der Reichweite des Hohen Rates, sondern sind Gehorsam gegenüber Gottes Weisung.

 

Gewachsener Glaube.

Wir sehen, dass der Glaube und das Vertrauen der Apostel in Gott schon so stark geworden ist, dass für sie die Weisungen und Gebote Gottes größer und wichtiger sind als das eigene Wohler-Gehen.

 

Ich kann nur den Schlusssatz der gestrigen Betrachtung wiederholen:

Ich spüre, dass wir in unseren Pfarrgemeinden noch weit von der Haltung der Urchristen entfernt sind.

Gott segne Sie,
Edgar Wunsch, Pfr

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