Samstag, 4. Woche - Sie berichteten Jesus alles
In jener Zeit versammelten sich die Apostel, die Jesus ausgesandt hatte, wieder bei ihm und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen. Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber man sah sie abfahren, und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an. Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.
Wir wissen heute viel mehr von Jesus als die Jünger damals. Wir wissen um seinen Tod und um seine Auferstehung. Wir wissen um die Geistsendung an Pfingsten. Die Jünger waren dagegen noch nicht gefirmt, sie wussten ja noch nicht, dass es einen heiligen Geist gibt. Wir haben die Heilige Schrift, die Jünger kannten nur das Alte Testament. Die Jünger waren Anfänger im Glauben und dennoch wurden sie von Jesus auf Missionsreise geschickt – und hatten Erfolg.
Wir sehen daran, dass ein großes Wissen in Glaubensdingen nicht unbedingt alles ist. Wichtiger ist es, Jesus im Herzen zu tragen, begeistert zu sein von Jesus, verliebt zu sein, so hat es einmal jemand gesagt – verliebt zu sein in Gott. Jesus zu seinem ein und alles machen zu wollen und Jesus dienen zu wollen ist vielleicht wichtiger als eine Ansammlung von Wissen. Jedoch sehe ich auch, dass ein Wissen um Glaubensdinge heute in unserer Kirche auf ein zu tiefes Niveau gesunken ist und dringend einer Auffrischung bedarf.
Die Jünger kehren zurück und berichten alles, was sie getan und gelehrt hatten, um sich zu vergewissern, dass sie seine Botschaft richtig und unverfälscht weitergegeben hatten.
Von Paulus ist uns später etwas Ähnliches überliefert. Nachdem er 14 Jahre lang auf Missionsreise war, kehrte er nach Jerusalem zurück zu den Aposteln, um sich bei ihnen zu vergewissern, ob er den Glauben richtig verkündet hat, oder ob er, wie er selbst sagt, vergeblich gelaufen ist.
Sie berichteten, was sie gelehrt hatten. Die eigene Verkündigung bedarf der Rückmeldung an die Kirche, die das zu Lehrende, das zu Verkündende vorgibt. Man muss stets seinen eigenen Glauben an der Kirche ausrichten, damit man nicht vergeblich läuft oder sich müht.
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