Aus dem Geist geboren

 

Joh 3, 7-15     Dienstag, 2. Osterwoche

In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist. Nikodemus erwiderte ihm: Wie kann das geschehen? Jesus antwortete: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht? Amen, amen, ich sage dir: Was wir wissen, davon reden wir, und was wir gesehen haben, das bezeugen wir, und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an.  Wenn ich zu euch über irdische Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche? Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn. Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat.

 

Sind Sie dem Heiligen Geist schon einmal begegnet? Überlegen Sie einmal. Sind Sie dem Hl. Geist schon einmal begegnet?

Wenn Sie diese Frage nicht beantworten können oder in eine gewisse Verlegenheit kommen, weil Sie gar nicht wissen, wie Sie diese Frage beantworten sollen, dann sind Sie vielleicht nur aus dem Wasser, aber noch nicht dem heiligen Geist geboren. Sie sind dann vielleicht zwar formal getauft und vielleicht auch formal gefirmt, aber faktisch haben diese beiden Sakrament keine Auswirkung in ihrem Leben. Wenn Taufe und Firmung eine Auswirkung hätten, dann könnten Sie die Frage beantworten.

Manche sprechen auch von einer ersten und einer zweiten Bekehrung.

Die erste Bekehrung: Am Tag unserer Taufe wurden wir alle bekehrt. Gott hat unser Leben radikal verändert durch die göttliche Kraft und Gnade. Er ruft uns auf, als Erlöste zu leben, als geliebte Kinder des Vaters. An dieser Bekehrung hatten wir normalerweise noch nicht viel Anteil, sie geschieht automatisch ohne unser dazutun. Die erste Bekehrung haben wir alle hinter uns.

Die zweite Bekehrung: Möchte man im Glauben tiefer kommen, dann ist eine zweite Bekehrung unumgänglich. Man muss verstehen, dass Christsein mehr ist als christliche Bräuche, Gewohnheiten oder bloß Routinen zu leben. Es geht darum, eine persönliche Entscheidung zu treffen, ein christliches Leben zu führen, aus persönlicher Überzeugung, nicht nur aus der Entscheidung der Eltern heraus wie bei der Taufe. Diese zweite Bekehrung muss dazu führen, sich ganz Gott und den Mitmenschen zuzuwenden und zu öffnen, ohne Vorbehalte, ohne etwas für sich zurückzubehalten. Gott allein. Er ist alles, ich bin nichts.

Wenn Sie der Meinung sind, dass Sie eine zweite Bekehrung nicht mehr nötig haben, dann sind sie mit Sicherheit bereits an Gott vorbei. Die zweite Bekehrung haben wir alle noch vor uns, der eine mehr, der andere weniger.

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