Ich bin es

 

Joh 6, 16-21   Samstag, 2. Osterwoche

 

Als es aber spät geworden war, gingen seine Jünger zum See hinab, bestiegen ein Boot und fuhren über den See, auf Kafarnaum zu. Es war schon dunkel geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen. Da wurde der See durch einen heftigen Sturm aufgewühlt. Als sie etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gefahren waren, sahen sie, wie Jesus über den See ging und sich dem Boot näherte; und sie fürchteten sich. Er aber rief ihnen zu: Ich bin es; fürchtet euch nicht! Sie wollten ihn zu sich in das Boot nehmen, aber schon war das Boot am Ufer, das sie erreichen wollten.


„Ich bin es“. Diese drei Worte erinnern mich sofort an die Begegnung Gottes mit Moses im brennenden Dornbusch. Dort hat sich Gott unter dem Namen: Ich bin! offenbart.

Überall dort, wo wir in der Bibel diese beiden Wörter „Ich bin“ lesen, ist es eine Anspielung auf den Namen Gottes. Zwei Beispiele aus der Heiligen Schrift mögen hier genügen.

1. Im Johannesevangelium lesen wir von einer Auseinandersetzung zwischen Jesus und den Pharisäern. Jesus sagte zu ihnen: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich!“ (Joh 8,58). Die Pharisäer haben sofort verstanden, was Jesus aufdrücken wollte. Die Reaktion der Pharisäer auf Jesu Worte lässt keinen Zweifel daran offen, dass Jesus gerade den Anspruch erhoben hatte, Gott zu sein. Denn gleich im nächsten Vers lesen wir: „Da hoben sie Steine auf, um ihn zu steinigen“.

2. „Judas holte die Soldaten und die Gerichtsdiener der Hohenpriester und der Pharisäer und sie kamen dorthin mit Fackeln, Laternen und Waffen. Jesus, der alles wusste, was mit ihm geschehen sollte, ging hinaus und fragte sie: Wen sucht ihr? Sie antworteten ihm: Jesus von Nazaret. Er sagte zu ihnen: Ich bin es. Auch Judas, der Verräter, stand bei ihnen. Als er zu ihnen sagte: Ich bin es, wichen sie zurück und stürzten zu Boden.“ (Joh 18,3-6).

Ausgewachsene, schwerbewaffnete Soldaten weichen vor einem einzigen Mann zurück! Kampferprobte Krieger stürzen zu Boden!

Jesus spricht den Namen Gottes aus: „Ich bin“!!

Dieser Name hat Kraft und Macht, sodass sogar gestandene Soldaten sofort zu Boden stürzen und vor diesem Namen Ihre Knie beugen müssen, ob sie wollen oder nicht.

Auch im heutigen Evangelium benützt Jesus den Namen Gottes. Er sagt nur: Ich bin es! Und wieder geschieht etwas Unglaubliches, im gleichen Augenblick war das Boot am Ufer, das sie erreichen wollten.

Das Zweite der zehn Gebote macht Sinn: Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen.

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