Ihr stammt von unten, ich stamme von oben; ihr seid aus dieser Welt, ich bin nicht aus dieser Welt

 

Joh 8, 21-30     Fastenzeit 5. Woche Dienstag

 

In jener Zeit sprach Jesus zu den Pharisäern: Ich gehe fort, und ihr werdet mich suchen, und ihr werdet in eurer Sünde sterben. Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen. Da sagten die Juden: Will er sich etwa umbringen? Warum sagt er sonst: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen? Er sagte zu ihnen: Ihr stammt von unten, ich stamme von oben; ihr seid aus dieser Welt, ich bin nicht aus dieser Welt. Ich habe euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben. Da fragten sie ihn: Wer bist du denn? Jesus antwortete: Warum rede ich überhaupt noch mit euch? Ich hätte noch viel über euch zu sagen und viel zu richten, aber er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit, und was ich von ihm gehört habe, das sage ich der Welt. Sie verstanden nicht, dass er damit den Vater meinte. Da sagte Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin. Ihr werdet erkennen, dass ich nichts im eigenen Namen tue, sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat. Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich immer das tue, was ihm gefällt. Als Jesus das sagte, kamen viele zum Glauben an ihn.

 

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Jesus sagt zu den ungläubigen Juden: "Ihr seid von unten, ich bin von oben, ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt." Sie verstanden jedoch nicht den Sinn seiner Worte. Wer sich Christ nennt, der sollte von sich selbst auch sagen, dass er sich nach oben orientiert, also auf Gott hört, seine Gebote beachtet und befolgt. Ein Christ orientiert sich nach oben, an Jesus.

 

Kontrastgesellschaft

Wir Christen sollen, wenn wir zu dem gehören wollen, der von oben ist, zwar in der Welt leben, aber wir sollen doch innerhalb der Welt eine Kontrastgesellschaft bilden, die sich nach oben ausrichtet und nicht nach unten, also nach dem was die Welt zu leben vorgibt.

Vom derzeitigen synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland habe ich den Eindruck, dass er sich zu sehr nach unten orientiert. Er scheut den Konflikt mit der Welt und geht billige Kompromisse ein. Aber eine zwanghaft zeitgemäße Kirche spricht mich nicht an. Eine Kirche, die sich nur am Zeitgeist orientiert, vergisst den Blick nach oben, zu dem, der von oben stammt.

 

Verschiedene Blickwinkel

Wenn wir uns an Jesus orientieren, dann müssen wir uns damit abfinden, dass wir von jenen, die ohne Gott leben möchten, durch eine unüberwindbare Kluft getrennt sind. Wir dürfen diese Abgrenzung nie vergessen und uns auch nicht wundern, wenn wir auf Unverständnis stoßen. Die Blickwinkel sind einfach zu verschieden. Die Christen schauen nach oben, die Gottlosen schauen nach unten.

Gott segne Sie,
Edgar Wunsch, Pfarrer



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