Samstag, 2. Woche - Er ist von Sinnen

Mk 3, 20-21

 

In jener Zeit ging Jesus in ein Haus, und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen.

 

Wir stehen noch ganz am Anfang des Markusevangeliums, aber bereits viermal haben wir gesehen, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten versuchten Jesus von seinem Auftrag abzubringen. (Mk 2,16; Mk 2,24 Mk 3,6; Mk 3,22). Heute sehen wir im Evangelium, dass eine andere Gruppe gekommen ist, um zu verhindern, dass er weitermacht. Es sind die eigenen Verwandten, also jene, die zur weiteren Familie gehören. Was haben sie nur gegen Jesus, er hat ihnen doch nichts getan? Warum sind sie so aufgebracht gegen Jesus, dass sie sogar sagen „Er ist von Sinnen.“ Könnte es daran liegen, dass sie eine feste Vorstellung davon haben, was ein Mitglied ihrer Großfamilie zu tun und zu lassen hat? Konnten Sie es nicht ertragen, dass einer aus ihrer Sippe eigene Wege geht?
Hatten Sie eine eigene, feste Vorstellung davon, wie man sich in der Öffentlichkeit zu verhalten hat? Wollten sie ihm ihre eigene Lebensform aufzwingen, damit er wieder „normal“ wird?

Als ich vor kurz nach meiner Priesterweihe 1996 zu einer Frau sagte, dass ich versuche jeden Tag den Rosenkranz zu beten, war ihre Antwort „Herr Kaplan, bleiben sie doch normal“. In ihren Augen war ich offenbar auch von Sinnen.

Was ist schon normal? Normal ist für mich, dass man sein Leben an Gottes Geboten ausrichtet und Gott mehr gehorcht als den Menschen.





Kommentare

  1. Wie wahr!!!
    In unserer heutigen Zeit, wo jede Lebensform als normal angesehen wird, soll sogar ein "Diener Gottes" sich der Welt anpassen !???
    Dagegen muss man anbeten ......

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