Mk 6, 34-44: es ist schon spät.
Weihnachten, 8. Januar
In jener Zeit,
34als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.
35Gegen Abend kamen seine Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen, und es ist schon spät.
36Schick sie weg, damit sie in die umliegenden Gehöfte und Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können.
37Er erwiderte: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten zu ihm: Sollen wir weggehen, für zweihundert Denare Brot kaufen und es ihnen geben, damit sie zu essen haben?
38Er sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht nach! Sie sahen nach und berichteten: Fünf Brote, und außerdem zwei Fische.
39Dann befahl er ihnen, den Leuten zu sagen, sie sollten sich in Gruppen ins grüne Gras setzen.
40Und sie setzten sich in Gruppen zu hundert und zu fünfzig.
41Darauf nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie sie an die Leute austeilten. Auch die zwei Fische ließ er unter allen verteilen.
42Und alle aßen und wurden satt.
43Als die Jünger die Reste der Brote und auch der Fische einsammelten, wurden zwölf Körbe voll.
44Es waren fünftausend Männer, die von den Broten gegessen hatten.
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net
Betrachtung: es ist schon spät.
Die Leute die gekommen sind, bleiben da, sie gehen nicht weg. Sie haben
Jesus zugehört und Jesus hat eine Sehnsucht in ihnen geweckt, sie wollen ihn
hören, mehr von Gott und alle diesen himmlischen Dingen erfahren.
Die Leute selbst kommen nicht auf die Idee wegzugehen um etwas zu Essen zu
kaufen, es sind die Apostel, welche meinen einen Mangel zu entdecken. Die
Apostel bemerken nicht, dass die Sehnsucht der Leute nach dem Wort Gottes
größer ist als ihr Hunger nach einem Stück Brot.
Jesus lehrt die Leute und sie hören zu.
Ich erlebe oft das Gegenteil. Bei einer Besinnung,
etwa im Advent oder in der Fastenzeit … findet oft zuerst eine Andacht statt
und dann der Kaffee mit Kuchen. Nach der Andacht wird dann oft gesagt: So,
jetzt gehen wir zum gemütlichen Teil über.
Für mich klingt dies dann immer so, als ob das Gebet, das beim Herrn sein,
nicht gemütlich ist, sondern vielmehr etwas das nach einer langweiligen Pflicht schmeckt. Erst
danach, erst nach dem Gebet kommt dann das Eigentliche, der angeblich gemütlichere Teil.
Im Evangelium heute war die Sehnsucht nach Gott größer als nach Kaffee und Kuchen.
Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr
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