Und sie gaben acht, ob Jesus ihn am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn.
Mk 3, 1-6 Mittwoch, 2. Woche
In jener Zeit als Jesus in eine Synagoge ging, saß dort ein Mann,
dessen Hand verdorrt war. Und sie gaben acht, ob Jesus ihn am Sabbat heilen
werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn. Da sagte er zu
dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte! Und zu
den anderen sagte er: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein
Leben zu retten oder es zu vernichten? Sie aber schwiegen. Und er sah sie der
Reihe nach an, voll Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz, und sagte zu dem
Mann: Streck deine Hand aus! Er streckte sie aus, und seine Hand war wieder
gesund. Da gingen die Pharisäer hinaus und fassten zusammen mit den Anhängern
des Herodes den Beschluss, Jesus umzubringen.
Was für ein trauriger Beweis für die
Schlechtigkeit der menschlichen Natur ist das heutige Evangelium. Es war der
Sabbat, an dem diese Dinge geschahen. Es war in der Synagoge, wo die Menschen
versammelt waren, um das Wort zu hören und Gott anzubeten. Doch selbst am Tag
Gottes und zur Zeit der Anbetung Gottes heckten diese elenden Formalisten
Unheil gegen unseren Herrn aus. Gerade die Männer, die vorgaben, in kleinen
Dingen so streng und heilig zu sein, waren mitten in der Versammlung voller
böser und zorniger Gedanken. Sie verurteilten die gute Tat an dem Kranken,
planten im selben Atemzug aber einen Mord. Welche Heuchelei.
Ein Christ darf nicht erwarten, dass es ihm besser ergeht als seinem Meister. Christen werden immer von einer argwöhnischen Welt beobachtet. Ihr Verhalten wird mit einem scharfen und eifersüchtigen Auge geprüft. Ihre Wege werden bemerkt und sorgfältig beobachtet. Christen sind gezeichnete Menschen. Sie können nichts tun, ohne dass die Welt es bemerkt. Ihre Kleidung, ihre Ausgaben, ihre Zeiteinteilung, ihr Verhalten in allen Beziehungen des Lebens werden streng und genau beobachtet. Ihre Widersacher warten darauf, dass sie innehalten, und wenn sie einmal in einen Irrtum verfallen, freuen sich die Gottlosen darüber. (nach J.C. Ryle, Marc)
Gott segne Sie, Edgar Wunsch, Pfarrer
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