Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden

Montag, 19. Woche: Mt 17, 22-27

In jener Zeit, als Jesus und seine Jünger in Galiläa zusammen waren, sagte Jesus zu ihnen: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden, und sie werden ihn töten; aber am dritten Tag wird er auferstehen. Da wurden sie sehr traurig. Als Jesus und die Jünger nach Kafarnaum kamen, gingen die Männer, die die Tempelsteuer einzogen, zu Petrus und fragten: Zahlt euer Meister die Doppeldrachme nicht? Er antwortete: Doch! Als er dann ins Haus hineinging, kam ihm Jesus mit der Frage zuvor: Was meinst du, Simon, von wem erheben die Könige dieser Welt Zölle und Steuern? Von ihren eigenen Söhnen oder von den anderen Leuten? Als Petrus antwortete: Von den anderen!, sagte Jesus zu ihm: Also sind die Söhne frei. Damit wir aber bei niemand Anstoß erregen, geh an den See und wirf die Angel aus; den ersten Fisch, den du heraufholst, nimm, öffne ihm das Maul, und du wirst ein Vierdrachmenstück finden. Das gib den Männern als Steuer für mich und für dich.


Jesus sagt im Evangelium, dass er den Menschen ausgeliefert werden wird. Manchmal fühle ich mich auch wie ausgeliefert.

 

Entwicklung in der Gesellschaft

Ich fühle mich ausgeliefert und muss ohnmächtig zusehen, wie ein verkehrtes Denken unsere Gesellschaft langsam, aber kontinuierlich verändert. Die unselige Gender Diskussion, die Forderung nach der Legitimation aller möglichen Partnerschaften für eine Ehe, die zunehmende ICH - Sucht der Menschen, welche auch die Corona-Pandemie nicht stoppen konnte. All diese Ideologien führen nicht zum Guten.
Sie sind wir ein großes, riesiges Rad, das durch unsere Zeit rollt. Ich kann mich als einzelner mit aller Kraft dagegen stemmen, aber dann werde ich selbst überrollt. Ich kann aber auch einen Schritt zur Seite gehen, die Hände falten und beten. Die Kraft Gottes wird letztlich stärker sein als diese Ideologien. Jesus war den Menschen ausgeliefert und wurde getötet, aber am dritten Tag ist er wieder auferstanden.

 

Entwicklung in der Kirche

Ich fühle mich auch der Entwicklung innerhalb der Kirche ausgeliefert. Es ist eine technokratische Entwicklung ohne Gebet und Tiefe. Andere sitzen an den Schalthebeln und planen ohne Gott weit in die Zukunft hinein. Ich könnte Briefe schreiben, Anrufe tätigen, diskutieren. Aber wozu? Besser ist es auch hier die Hände zu falten und zu beten, um die Zukunft Gottes Vorsehung zu überlassen.

 

Mein eigenes Leben

Ich fühle mich ausgeliefert, wenn ich in mein eigenes Leben hineinschaue. Immer noch schmerzt es mich, dass ich so manchen Fehler und so manche Sünde in meinem Leben noch nicht besiegen konnte. Hier darf ich aber nicht beiseitetreten. Im eigenen Leben muss ich der Sünde Auge in Auge gegenübertreten kämpfen und vor allem auch hier wieder beten.

 

Gott segne sie

Edgar Wunsch, Pfarrer

 

Kommentare

  1. Beziehe ich dieses Evangelium auf mich, fällt mir (wieder einmal) auf, dass Jesus schon alles von mir weiß, bevor ich es ausspreche, oder überhaupt darüber nachdenken kann! ER geht den Weg durch dieses Erdenleben voraus und zeigt mir, wie ich bestehen kann, den Herren dieser Welt ausgeliefert - in dieser Welt, doch nicht von dieser Welt, immer das EWIGE ZIEL vor Augen. Ich darf beten und bitten, auch für andere Menschen, darf sie Gott hinhalten und ich darf ihnen vorleben, wie GLAUBEN und ERKENNEN geht! Vor Gott rechtfertigen für sein Leben muss sich am Ende jeder selbst!

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