Wer mein Jünger sein will, nehme sein Kreuz auf
Mt 16, 24-28 Freitag, 18. Woche
In jener Zeit sprach
Jesus zu seinen Jüngern: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst,
nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will,
wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es
gewinnen. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber
sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?
Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und
jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen. Amen, ich sage euch:
Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie den
Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen.AdobeStock_94689562
Betrachtung
Was Jesus heute sagt, ist sehr hart und sehr streng. Ich könnte mir sagen: Das gilt nur für die großen Märtyrer, die für Jesus einen ganz gewaltsamen Tod gestorben sind. Aber würde ich dem Evangelium dadurch nicht die Kraft nehmen. Ich vermute (ich hoffe), dass ich keinen Märtyrertod erleiden muss. Aber trotzdem kann ich für Jesus das Kreuz tragen. Täglich kann ich das Kreuz für Jesus tragen.
Die täglichen kleinen Kreuze
Kurz nach dem Aufwachen heute Morgen wurde mir bereits das erste Kreuz aufgelegt. Ich musste aufstehen, wäre aber gerne noch liegen geblieben. Es war das erste kleine Kreuz dieses Tages, dass ich für Jesus auf mich nahm, denn für ihn stehe ich auf, für ihn lebe ich diesen Tag.
Heute muss ich endlich anfangen, die Exerzitien für die Schwestern vorzubereiten, die ich ab Montag halten darf. Ich weiß immer noch nicht, was ich ihnen Geistvolles sagen soll. Auch dieses kleine Kreuz möchte ich gerne schultern.
Im Kühlschrank steht ein halb fertiger Braten, der bis Mittag fertig sein soll. Die Beilage, Spätzle und Salat bereiten zwar keine große Mühe, müssen aber doch gerichtet werden. Auch dieses kleine Kreuz nehme ich gerne an, denn durch das gemeinsame Mittagessen haben Philipp, Clint und ich Gelegenheit zur Gemeinschaft.
Der Wäscheberg ist inzwischen angewachsen, ich muss ihn hinunterbringen zur Waschmaschine. Das ist ein sehr kleines Kreuz, aber auch diese Arbeit muss heute verrichtet werden.
Täglich Jesus mit seinemKreuz nachfolgen
Und so warten an diesem Tag viele kleine Kreuze auf mich. Die Möglichkeit, einen großen Märtyrertod zu erleiden, habe ich wahrscheinlich nie in meinem Leben, aber die täglichen kleinen Kreuze kann ich jeden Tag tragen und so Jesus nachfolgen. Ich will nur immer sagen: für Jesus.
Gott segne sie
Edgar Wunsch, Pfarrer
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