Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes!: Lk 9,60

Dieser junge Mann ist eigentlich ein armer Hund. Er darf sein Leben nicht selbst gestalten, der Vater schreibt ihm vor, was er zu tun und zu lassen hat. Ich stelle mir vor, dass der Vater besonders argwöhnisch auf das erwachte religiöse Interesse seines Sohnes blickt und ihm alles verbietet, was mit Frömmigkeit und Religion zu tun hat. Der Sohn, obwohl bereits erwachsen, traut sich nicht, sein Leben in seine eigenen Hände zu nehmen und gegen die Vorstellungen seines Vaters zu handeln. Der Sohn muss buchstäblich erst warten, bis der Vater stirbt, bis er ihn begraben hat, damit er endlich frei sein eigenes Leben leben kann. Erst muss er den Vater begraben, bevor er Jesus folgen kann.

Wer andere nicht leben lässt, fördert den Tod. Darum sagt Jesus: Lass doch die Toten ihre Toten begraben. Er macht dem jungen Mann Mut, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und sich aus der Abhängigkeit des Vaters zu lösen.

Ich kenne einige Menschen, die von ihrem Ehepartner daran gehindert werden, am Sonntagmorgen in die Kirche zu gehen und ein religiöses Leben zu führen. Nachdem der Ehepartner gestorben ist, erblühen sie zu einem neuen Leben und können ihrem geistlichen Hunger endlich Nahrung geben.

Wir sehen, wie schon so oft: Das Evangelium ist top aktuell.

Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr



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