Noch vieles habe ich euch zu sagen: Joh 16,12
Dieses Evangelium ist für den kommenden Dreifaltigkeitssonntag sehr gut ausgewählt. Die Beziehung der drei göttlichen Personen Vater, Sohn und Geist ist das größte Geheimnis, vor dem die Theologie steht. Wir Menschen müssten eigentlich vor diesem Geheimnis schweigen, weil uns schlicht die Worte fehlen, um diese Wirklichkeit zu beschreiben. Auch wenn wir alle Bücher, die die schlauen Theologen über all die Jahrhunderte über die Dreifaltigkeit geschrieben haben, gelesen hätten, so wüssten wir doch nicht sehr viel von der Verbindung zwischen Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist. Es gilt der alte Grundsatz: Was wir von Gott wissen, ist ein Tropfen, was wir noch nicht wissen, ist ein Ozean. Aber Jesus könnte uns über die Dreifaltigkeit, die zugleich auch eine Dreieinigkeit ist, unendlich viel erzählen.
Jesus hätte uns von diesem Geheimnis noch viel zu sagen, aber vielleicht steht er vor der Schwierigkeit, dass er mit endlichen menschlichen Worten etwas unendlich göttliches ausdrücken müsste. Vielleicht kann man das göttliche nur mit himmlischen Worten beschreiben, aber das würden wir Menschen nicht verstehen.
Wer meint, dass er bereits alles über Gott weiß, weiß nichts von ihm und ist, ohne dass er es vielleicht bemerkt hätte, längst an Gott vorbei.
Ich glaube, dass wir selbst in der Ewigkeit einmal eine Ewigkeit lang brauchen werden, um das Geheimnis der Dreifaltigkeit zu verstehen. Nein, ich muss mich korrigieren, denn verstehen werden wir dieses Geheimnis auch in der Ewigkeit nicht durch und durch. Ich stelle mir vor, dass wir in der Ewigkeit von Tag zu Tag mehr staunen werden über die Größe und die Schönheit der Dreifaltigkeit. Nicht das Verstehen wird größer, sondern das Staunen über die Größe Gottes wird zunehmen.
Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr
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