Gott ist ein eifersüchtiger Gott.

 
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Donnerstag, 11. Woche JK  
 2 Kor 11, 1-11

 





1Lasst euch doch ein wenig Unverstand von mir gefallen! Aber das tut ihr ja.

2Denn ich liebe euch mit der Eifersucht Gottes; ich habe euch einem einzigen Mann verlobt, um euch als reine Jungfrau zu Christus zu führen.

3Ich fürchte aber, wie die Schlange einst durch ihre Falschheit Eva täuschte, könntet auch ihr in euren Gedanken von der aufrichtigen und reinen Hingabe an Christus abkommen.

4Ihr nehmt es ja offenbar hin, wenn irgendeiner daherkommt und einen anderen Jesus verkündigt, als wir verkündigt haben, wenn ihr einen anderen Geist empfangt, als ihr empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, als ihr angenommen habt.

5Ich denke doch, ich stehe den Überaposteln keineswegs nach.

6Im Reden mag ich ein Stümper sein, aber nicht in der Erkenntnis; wir haben sie euch in keiner Weise und in keinem Fall vorenthalten.

7Oder habe ich einen Fehler gemacht, als ich, um euch zu erhöhen, mich selbst erniedrigte und euch das Evangelium Gottes verkündete, ohne etwas dafür zu nehmen?

8Andere Gemeinden habe ich ausgeplündert und Geld von ihnen genommen, um euch dienen zu können.

9Aber als ich zu euch kam und in Schwierigkeiten geriet, bin ich niemand zur Last gefallen; was ich zu wenig hatte, ergänzten die Brüder, die aus Mazedonien kamen. Ich habe also darauf Wert gelegt, euch in keiner Weise zur Last zu fallen, und werde auch weiterhin darauf Wert legen.

10So gewiss die Wahrheit Christi in mir ist: diesen Ruhm wird mir im Gebiet von Achaia niemand nehmen.

11Warum? Liebe ich euch etwa nicht? Gott weiß es.

 

Gott ist ein eifersüchtiger Gott.

Gott ist ein eifersüchtiger Gott, der sein Volk schon im Alten Bund nur für sich alleine haben wollte, ganz klar und ganz rein. 

Man stelle sich einen Bräutigam vor, dem die Braut unmittelbar vor der Trauung einen letzten Wunsch abverlangt. Die Braut wäre bereit, sich ihm ganz und vorbehaltlos zu schenken, lediglich an einem einzigen Tag im Jahr wollte sie Ausschau nach anderen Männern halten und sich mit ihnen 24 Stunden lang vergnügen. Einen einzigen Tag im Jahr würde sie anderen Männern gehören, das seien ja lediglich 0,27 % der Zeit eines Jahres, also verschwindend gering und kaum von Bedeutung.

Wie würde es diesem Mann ergehen, was würde er fühlen, bekäme er einen solchen Vorschlag seiner Braut, die er über alles liebt? (Wenn sie möchten, können sie die Situation von Bräutigam und Braut ja auch umdrehen.) 

Gott ist ein eifersüchtiger Gott und sie können ja einmal googeln, wie viele Bibelstellen man zur „Eifersucht Gottes“ findet. 

Gott ist ein eifersüchtiger Gott.

Während ich etwas über diese Lesung nachdenke, kommen mir zwei Erlebnisse aus einer meiner alten Pfarreien in Erinnerung. 

An einem Sonntagmorgen erreiche ich um 8:30 Uhr die Kirche, um dort um 9:00 Uhr die Eucharistie zu feiern. Der Kirchenchor startet gerade zu einem Tagesausflug.

Ich frage mich, ob sie die Abfahrtszeit nicht um eine Stunde hätten verschieben können, um die Eucharistie in der Gemeinde mitzufeiern. 

In einer anderen Gemeinde, aber wieder am Sonntag vor der Feier Eucharistie joggt ein Pfarrgemeinderatsmitglied an der Kirche vorbei. Sein Kommentar: „Herr Pfarrer, das ist wunderbar am Sonntagmorgen über die Wiesen und durch die Wälder zu joggen“.

Ich frage mich, ob es nicht auch wunderbar wäre, miteinander die Liebe Gottes in der Feier der Eucharistie zu erfahren. 

Gott ist ein eifersüchtiger Gott.

Wenn ich schon enttäuscht, verletzt, entmutigt und eifersüchtig war, als andere Gott hintenanstellten, um wie viel mehr ist dann Gott enttäuscht, verletzt, entmutigt und eifersüchtig, wenn diejenigen, die er unendlich liebt, sein Werben und sein Liebensangebot nicht annehmen.

Gott segne Sie,
Edgar Wunsch, Pfr

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