zerbrochene Gefäße
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Freitag, 10. Woche JK 2
Kor 4, 7-15
Brüder!
7Diesen Schatz
tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der
Kraft von Gott und nicht von uns kommt.
8Von allen Seiten
werden wir in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; wir wissen weder
aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht;
9wir werden gehetzt
und sind doch nicht verlassen; wir werden niedergestreckt und doch nicht
vernichtet.
10Wohin wir auch
kommen, immer tragen wir das Todesleiden Jesu an unserem Leib, damit auch das
Leben Jesu an unserem Leib sichtbar wird.
11Denn immer werden
wir, obgleich wir leben, um Jesu willen dem Tod ausgeliefert, damit auch das
Leben Jesu an unserem sterblichen Fleisch offenbar wird.
12So erweist an uns
der Tod, an euch aber das Leben seine Macht.
13Doch haben wir
den gleichen Geist des Glaubens, von dem es in der Schrift heißt: Ich habe
geglaubt, darum habe ich geredet. Auch wir glauben, und darum reden wir.
14Denn wir wissen,
dass der, welcher Jesus, den Herrn, auferweckt hat, auch uns mit Jesus
auferwecken und uns zusammen mit euch vor sein Angesicht stellen wird.
15Alles tun wir
euretwegen, damit immer mehr Menschen aufgrund der überreich gewordenen Gnade
den Dank vervielfachen, Gott zur Ehre.
Diesen Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen.
Welchen Schatz meint
Paulus? In der gestrigen Lesung haben wir von diesem Schatz gelesen, es ist der
„Dienst, der Paulus durch Gottes Erbarmen übertragen wurde“ (2Kor 4,1).
Paulus empfindet den Dienst, die Aufgabe, das Amt, das ihm von Gott übertragen wurde, als einen Schatz, als etwas Kostbares und Wertvolles, für den er bereit war, sein früheres Leben als angesehener Pharisäer hinter sich zu lassen.
Mein Leben als Priester.
Am 19. Mai 1996 wurde
mir der Dienst, die Aufgabe, das Amt des Priesters übertragen. Ich empfinde
dies auch als einen wertvollen Schatz, spüre aber gleichzeitig, dass ich
ihn, wie Paulus sagt, in zerbrechlichen Gefäßen trage. Ich muss mich bemühen,
mich jeden Tag neu mit Jesus zu verbinden. Jene Momente, in denen ich mich
bewusst mit Jesus verbinde, haben eine andere, tiefere Qualität. Ich spüre
dann, dass ich ruhig werde und ich weiß mich getragen von Jesus.
Immer besteht aber auch die Gefahr, dass mich die Arbeit und die verschiedenen Aufgaben treiben und die Stunden des Tages dahineilen, ohne dass ich Zuflucht bei meinem Freund Jesus suche. Die Nachfolge als Priester wird nicht ein für alle Mal geschenkt, sondern muss jeden Tag neu "erbetet" werden.
Dein Leben als Christ.
Was ich von meinem
Leben als Priester in aller Kürze geschrieben habe, das gilt auch für jeden
einzelnen Christen. In der Taufe wurde uns sein Schatz übertragen, der ein
Leben lang gehegt und gepflegt sein muss. Wer meint, dass er von Gott schon
alles weiß, ist an Gott bereits vorbei, ohne dass er es gemerkt hat.
Gott segne Sie,
Edgar Wunsch, Pfr
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