Sex vor der Ehe?

 

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Donnerstag, 9 Woche JK       
Tob 6, 10-11; 7, 1.8 (9)-17; 8, 4-9 (9a)

 



In jenen Tagen
10als sie in der Nähe der Stadt Ekbatana waren,
11sagte der Engel zu dem jungen Tobias: Bruder, heute werden wir bei Raguël übernachten. Es ist ein Verwandter von dir. Er hat nur ein einziges Kind, eine Tochter namens Sara.
1Als sie in Ekbatana beim Haus Raguëls angelangt waren, kam ihnen Sara entgegen und hieß sie willkommen. Sie erwiderten ihren Gruß, und Sara führte sie ins Haus.
8Man schlachtete einen Widder und setzte ihnen ein reiches Mahl vor.
9Da bat Tobias den Rafael: Asarja, mein Bruder, bring doch zur Sprache, worüber du unterwegs mit mir geredet hast, damit die Sache zu einem glücklichen Ende kommt.
10Rafael teilte Raguël alles mit. Darauf sagte Raguël zu Tobias: Iss und trink, und lass es dir gut gehen! Du hast einen Anspruch darauf, mein Kind zu heiraten. Ich muss dir aber die Wahrheit sagen:
11Ich habe meine Tochter schon sieben Männern zur Frau gegeben; doch jeder, der zu ihr ins Brautgemach ging, ist noch in derselben Nacht gestorben. Aber lass es dir jetzt trotzdem gut gehen!
12Tobias erwiderte: Ich will nichts essen, ehe ihr sie mir nicht feierlich zur Frau gegeben habt. Da sagte Raguël: Du sollst sie bekommen, sie ist von jetzt an nach Recht und Gesetz deine Frau. Du bist mit ihr verwandt; sie gehört dir. Der barmherzige Gott schenke euch viel Glück.
13Und er ließ seine Tochter Sara rufen, nahm sie bei der Hand und gab sie Tobias zur Frau; er sagte: Hier, sie ist dein nach dem Gesetz des Mose. Führ sie zu deinem Vater! Und er segnete sie.
14Dann rief er seine Frau Edna herbei, nahm ein Blatt Papier, schrieb den Ehevertrag, und man setzte das Siegel darunter. Darauf begannen sie mit dem Mahl.
15Raguël rief seine Frau Edna und sagte zu ihr: Schwester, richte das andere Zimmer her, und führ Sara hinein.
16Sie tat, was er sagte, und führte sie hinein. Sara aber begann zu weinen. Ihre Mutter trocknete ihr die Tränen und tröstete sie:
17Hab Vertrauen, mein Kind! Nach so viel Leid schenke dir der Herr des Himmels und der Erde endlich Freude. Hab nur Vertrauen, meine Tochter!
4Als Tobias und Sara in der Kammer allein waren, erhob sich Tobias vom Lager und sagte: Steh auf, Schwester, wir wollen beten, damit der Herr Erbarmen mit uns hat.
5Und er begann zu beten: Sei gepriesen, Gott unserer Väter; gepriesen sei dein heiliger und ruhmreicher Name in alle Ewigkeit. Die Himmel und alle deine Geschöpfe müssen dich preisen.
6Du hast Adam erschaffen und hast ihm Eva zur Frau gegeben, damit sie ihm hilft und ihn ergänzt. Von ihnen stammen alle Menschen ab. Du sagtest: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist; wir wollen für ihn einen Menschen machen, der ihm hilft und zu ihm passt.
7Darum, Herr, nehme ich diese meine Schwester auch nicht aus reiner Lust zur Frau, sondern aus wahrer Liebe. Hab Erbarmen mit mir, und lass mich gemeinsam mit ihr ein hohes Alter erreichen!
8Und Sara sagte zusammen mit ihm: Amen.
9Und beide schliefen die Nacht über miteinander.

 

Und beide schliefen die Nacht über miteinander.

Sie schliefen aber erst miteinander, als sie nach damaliger Sitte den Bund der Ehe miteinander geschlossen haben. 

Das Internet ist von Berichten von Ehepaaren, die bis zu Ehe auf das erste Intim sein warteten. 

Wer wartet bis zur Ehe kann sich seinem Ehepartner ganz schenken, wer jedoch bereits viele Partner vor der Ehe in einer engen Beziehung hatte, hat die erste Umarmung, den ersten Kuss, das erste Intim sein bereits verschenkt. All diese Ersterfahrungen gehören nun einem anderen und nicht mehr dem Ehepartner, mit dem ich das Leben teilen möchte. Das Herz und den Körper kann ich, wenn ich viele Beziehungen durchlebt habe, nicht mehr ganz dem Ehepartner schenken, da ich anderen bereits ein (großes) Stück davon bereits gegeben habe.

 

In der Zeitschrift „Weißes Kreuz e. V.“ habe ich in der Ausgabe 1/2016 auf Seite 11 folgendes gelesen.

 

Warten als Zeichen der Liebe und Charakterstärke.

Wer sich dafür entscheidet, Sex erst in der Ehe zu erleben, drückt für mich Stärke in vier Bereichen aus: 

1. Demut. Ich kann mich unterordnen. D. h. ich respektiere die biblischen Aussagen als Gottes Weisheit. Damit drücke ich aus, dass meine Sicht der Dinge unvollständiger ist als Gottes Sicht.

2. Treue. Ich bleibe treu – auch ohne Sex. D. h. ich lerne Partnerschaft auch ohne sexuelle Intimität zu leben. Dadurch zeige ich meinem Partner, dass er mir als Person auch ohne sexuelle Befriedigung unendlich wertvoll ist. Das hilft übrigens auch für Zeiten in der Ehe, bei denen Sex nicht möglich ist.

3. Kommunikationsfähigkeit. Ich kann offen über meine sexuellen Gefühle reden. D. h. ich lerne mit meinem Partner über sexuelle Empfindungen und Überzeugungen zu kommunizieren. Das muss ich nämlich, damit es gelingt, bis zur Ehe zu warten. Es wäre ein Trugschluss anzunehmen, dass Paare, die miteinander schlafen, automatisch eine ausgeprägtere intime Kommunikation entwickeln. Mit Sex kann man nämlich ausgezeichnet von dem Mangel an einer gesunden Kommunikation ablenken. 

4. Selbstdisziplin. Ich kann mein sexuelles Verlangen kontrollieren. D. h. ich lerne meine sexuellen Impulse wie auch meine Gesamt-Libido wahrzunehmen und zu kontrollieren. Ich lasse mich nicht von ihnen beherrschen. Das ist ein wichtiges Training im Widerstand gegen Pornografie und Untreue, egal ob ich Single, befreundet oder verheiratet bin.

Ihre Meinung interessiert mich.

Sei gesegnet,
Edgar Wunsch, Pfr

Kommentare

  1. Wie wunderbar, ehrlich und treffend erklärt! Ach könnte ich es doch unseren längst erwachsenen Kindern sagen und darüber sprechen, was ich selbst erfahren und in fast 50 Jahren gelebt habe .... Danke Herr Pf. Wunsch

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