Suchte ich eifrig die Weisheit.

 

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Samstag, 8 Woche JK     
Sir 51, 12c-20 (17-28)

 




12cdIch danke dem Herrn und will seinen Namen loben und verherrlichen.

13Als ich jung und noch nicht unstet war, suchte ich eifrig die Weisheit.

14Sie kam zu mir in ihrer Schönheit, und bis zuletzt will ich sie erstreben.

15Und wie nach dem Blühen die Trauben reifen, die das Herz erfreuen, so schritt mein Fuß auf geradem Weg; denn schon von Jugend an habe ich sie erkannt.

16Nur kurz hörte ich hin, und schon fand ich Belehrung in Menge.

17Sie ist für mich zur Amme geworden; meinem Lehrer will ich danken.

18Ich hatte im Sinn, Freude zu erleben, ich strebte ohne Rast nach Glück.

19Ich verlangte brennend nach ihr und wandte von ihr meinen Blick nicht ab.

20Ich richtete mein Verlangen auf sie, und auf ihren Höhen wanke ich nicht. Meine Hand öffnete ihre Tore, und ich nahm sie leibhaftig wahr. Ich habe ihretwegen meine Hände gereinigt, und ich fand die Weisheit in ihrer Reinheit. Einsicht erwarb ich durch sie von Anfang an, darum lasse ich nicht von ihr.

 

Suchte ich eifrig die Weisheit.

Ich erinnere mich an ein Seminar im Fach Fundamentaltheologie während meines Studiums an der Universität in Freiburg. Der Professor erklärte einige theologische Zusammenhänge und schaute mich nach einiger Zeit an, um mich zu fragen, ob ich verstanden hätte, was er versuche zu erklären. Da der Vortrag des Professors mit reichlich Fremdwörtern gespickt war, gab ich unumwunden zu, dass ich es nicht verstanden hätte.

Der Professor erklärte es ein zweites Mal. Wieder musste ich beschämend bekennen, dass ich nicht verstanden hatte, was er uns Studenten nahebringen wollte. Daraufhin fragte er mich, woran es denn liegt, dass ich nicht verstehe, was er doziert. Ich nahm allen meinen Mut zusammen und fragte ihn, ob er das Ganze nicht etwas einfacher ohne die vielen Fremdwörter erklären könnte. Der Professor überlegte kurz und sagte dann: "Im Prinzip schon, aber wissen Sie, wenn man ein neues Buch schreiben möchte, dann muss man das Bekannte wieder neu und anders (und ich füge hinzu: komplizierter) ausdrücken". 

Die Theologen haben schon eine ausgezeichnete Gabe Dinge, die eigentlich recht einfach sind, wortreich und kompliziert auszudrücken. Ob ich Weisheit in den theologischen Büchern meines Studiums gefunden habe?

 

Weisheit!

Weisheit ist das Zusammenspiel von Verstand, Wissen und Lebenserfahrung. Ich musste in der Vergangenheit eine Menge Bücher lesen, Klausuren schreiben und Prüfungen bestehen. Weiser hat mich das alles nicht gemacht. Ich hoffe nun, dass ich mit zunehmendem Alter nun doch noch etwas von der biblischen Weisheit abbekomme

 

Für heute.

Irgendwo habe ich einmal diesen Spruch gelesen: „Während sich einfache Menschen über Dummheiten ärgern, belächelt der Weise sie.“

Gott segne Sie
Edgar Wunsch

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