Jedem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden; wer aber den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben

 

Lk 12, 8-12      Samstag, 28. Woche

 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich sage euch Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, der wird auch vor den Engeln Gottes verleugnet werden. Jedem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden; wer aber den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben. Wenn man euch vor die Gerichte der Synagogen und vor die Herrscher und Machthaber schleppt, dann macht euch keine Sorgen, wie ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt. Denn der Heilige Geist wird euch in der gleichen Stunde eingeben, was ihr sagen müsst.

 

Jedem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden

Petrus hat Jesus dreimal verleugnet, aber wir sehen im Evangelium, dass ihm Jesus nach seinen bitteren Reue-tränen vollkommen vergeben hat. Ich kann gut verstehen, dass die Jünger an Jesus fast verzweifelten, als sie ihn, den Messias, den furchtbaren Kreuzweg gehen sahen. Es war für sie nicht leicht, in diesem geschundenen und erniedrigten Jesus den Heiland, den Messias zu erkennen. Er entsprach bei Weitem nicht ihren Erwartungen. Darum sagt Jesus: Wer etwas gegen mich sagt, dem wird vergeben werden.

 

Wer aber den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben

Mit dieser Aussage ist das hartnäckige innere Ankämpfen gegen den Heiligen Geist gemeint. Es geht um eine Ablehnung Gottes trotz besserer Einsicht und trotz besseren Wissens.

Im Johannesevangelium sagt Jesus einmal: „Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in aller Wahrheit leiten". (Joh 16, 13) Der Heilige Geist, also der Geist der Wahrheit kam auf die Jünger erst an Pfingsten herab. Nach Pfingsten, nach der Herabkunft des Heiligen Geistes verstanden die Jünger besser und tiefer. Bei der Aussage „Wer aber den Heiligen Geist lästert…." geht es also um eine bewusste Schmähung Gottes trotz besserer und tieferer Erkenntnis. Gemeint ist eine bewusste Ablehnung und ein gewolltes verharren in der Verstockung gegen Gott.

 

Nicht verurteilen, aber warnen

Diese Worte des Herrn können bange Fragen auslösen: „Was ist, wenn ich den Geist gelästert habe? Habe ich eine Sünde begangen, die nie vergeben werden kann? Gehe ich doch noch verloren? Bin ich vielleicht überhaupt nicht bekehrt?“ Wer immer sich diese Fragen auch stellt, hat mit Sicherheit den Heiligen Geist noch nicht gelästert. Wer immer noch eine Unruhe des Heiligen Geistes in sich verspürt hat noch kein eiskaltes Herz und hat mit Sicherheit nicht gegen den Heiligen Geist gelästert.

Das Evangelium ist eine ernste Warnung. Es ist eine Warnung, keine Verurteilung, denn jeder Mensch hat immer die Möglichkeit umzukehren.

 

Dies meint: Edgar Wunsch, Pfarrer

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