Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes. Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden.

 

Lk 6, 17.20–26 6. So C

 

In jener Zeit
17stieg Jesus mit den Zwölf den Berg hinab. In der Ebene
blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen
und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem
und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon
18awaren gekommen.
20Jesus richtete seine Augen auf seine Jünger
und sagte:
Selig, ihr Armen,
denn euch gehört das Reich Gottes.
21Selig, die ihr jetzt hungert,
denn ihr werdet gesättigt werden.
Selig, die ihr jetzt weint,
denn ihr werdet lachen.
22Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen
und wenn sie euch ausstoßen
und schmähen
und euren Namen in Verruf bringen um des Menschensohnes willen.
23Freut euch und jauchzt an jenem Tag;
denn siehe, euer Lohn im Himmel wird groß sein.
Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht.
24Doch weh euch, ihr Reichen;
denn ihr habt euren Trost schon empfangen.
25Weh euch, die ihr jetzt satt seid;
denn ihr werdet hungern.
Weh, die ihr jetzt lacht;
denn ihr werdet klagen und weinen.
26Weh, wenn euch alle Menschen loben.
Denn ebenso haben es ihre Väter
mit den falschen Propheten gemacht.

 

____________________________

In meinem Bücherregal steh zwei Bücher über die Seligpreisungen von unterschiedlichen Autoren, aber jeweils fast mit dem gleichen Titel.

Kardinal Jean Marie Lustiger, ehemaliger Kardinal von Paris, hat sein Buch überschrieben mit „Ermutigung zum Glücklich sein“ und Bruder Ephräim der Gründer der Gemeinschaft der Seligpreisungen, hat seinem Buch den Titel. „Die Seligpreisungen – unsere Berufung zum Glück“ gegeben. Beide sprechen von einem Weg zum Glücklich sein, wenn sie über die Seligpreisungen des Evangeliums schreiben.

Die christliche Berufung ist vor allem eine Berufung zum Glück entgegen der Meinung mancher Leute, die außerhalb des Christentums stehen und der Ansicht sind, dass die katholische Kirche vor allem eine einzige Spaßbremse ist. 

Selig - glücklich
Jesus beginnt seine Rede mit dem Wort: Selig sind! Man könnte vielleicht auch sagen: Glücklich sind! Selig sein, glücklich sein, das ist das erste Wort Jesu in seiner Bergpredigt und ich würde sagen, dass es das Leitwort Jesu ist. Gott möchte, dass wir Menschen glücklich, selig sind.

Ist Gott selig? Ist Gott glücklich? Vollkommen glücklich?
Gott war vollkommen glücklich, bevor der Mensch die Vertrautheit mit ihm Verlassen hatte. Gott war vollkommen glücklich, bevor der Mensch sich von ihm abgewandt hatte. Gottes Seligkeit ist erst dann wieder vollständig, wenn er auch uns im Glück weiß. Zu Gottes Glück fehlt noch unser Glück. Eine Mutter ist erst dann glücklich, wenn es dem Kind gut geht. Zum Glück der Mutter fehlt das Glück des Kindes. Zu Gottes vollkommenem Glück fehlt ihm noch unser Glück.

Bist du glücklich?
Wenn du unglücklich bist, dann ist auch Gott etwas unglücklich, weil er so mit dir verbunden ist, dass er mit Dir fühlt.

Gottes Sehnsucht ist unser Glück
Gott wartet auf das Glück der Armen. Er sagt: Selig ihr Armen, euch gehört das Himmelreich. Gott wartet auf eine gerechte Verteilung der Güter unserer Erde, damit auch die Hungernden satt werden. Selig sollen sein, auch die Trauernden und die Verfolgten. Glücklich sollen sein, alle, die einsam sind.
Gottes Glück ist erst dann vollkommenes Glück, wenn er auch die Menschen im Glück weiß. Und Gottes Sehnsucht, das Glück aller Menschen, sollte auch unsere Sehnsucht sein. Es darf uns nicht gleichgültig lassen, wenn jemand traurig ist oder einsam.

Für heute
So beinhaltet das Evangelium eine Verheißung und eine Aufgabe zugleich. Wir haben die Verheißung, dass unser Weg mit Gott ein Weg zum Glück ist. Wir haben zugleich auch die Aufgabe, den Bruder und die Schwester mitzunehmen auf dem Weg zum Glück.

Gott segne Sie, 

Edgar Wunsch, Pfr



 

 

 

 

 

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