Die Schule der Prüfung schenkt als Frucht den Frieden.

 


Mittwoch, 4. Woche JK            Hebr 12, 4-7.11-15

 

4Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet,

5und ihr habt die Mahnung vergessen, die euch als Söhne anredet: Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn, verzage nicht, wenn er dich zurechtweist.

6Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat.

7Haltet aus, wenn ihr gezüchtigt werdet. Gott behandelt euch wie Söhne. Denn wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt?

11Jede Züchtigung scheint zwar für den Augenblick nicht Freude zu bringen, sondern Schmerz; später aber schenkt sie denen, die durch diese Schule gegangen sind, als Frucht den Frieden und die Gerechtigkeit.

12Darum macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest,

13und ebnet die Wege für eure Füße, damit die lahmen Glieder nicht ausgerenkt, sondern geheilt werden.

14Strebt voll Eifer nach Frieden mit allen und nach der Heiligung, ohne die keiner den Herrn sehen wird.

15Seht zu, dass niemand die Gnade Gottes verscherzt, dass keine bittere Wurzel wächst und Schaden stiftet und durch sie alle vergiftet werden.

 

Jede Züchtigung scheint zwar für den Augenblick nicht Freude zu bringen, sondern Schmerz; später aber schenkt sie denen, die durch diese Schule gegangen sind, als Frucht den Frieden und die Gerechtigkeit.

In meinem ganzen Leben war ich noch nie ernsthaft krank. Ein Bänderriss, eine Operation am Knie und die üblichen Rückenschmerzen. Aber diese Dinge bedeuten nicht sehr viel, es sind Kleinigkeiten und innerhalb kurzer Zeit vergessen. Viele aus meiner Familie haben da schon ganz andere Kreuze geschultert. Die ganze Palette von Unfällen und heimtückischen Erkrankungen steht mir hier vor Augen.

Wenn ich Menschen betrachte, die durch eine ernsthafte Erkrankung durchgegangen sind, dann habe ich nicht selten den Eindruck, dass solche Menschen tiefer leben und das, was im Leben wichtig ist und Bestand hat, mit klareren Augen sehen. Sie sind durch eine harte Prüfung gegangen, die Ihnen mit Sicherheit keine Freude bereitete, sondern Schmerz und Sorgen.

Aber diese Schule der Prüfung, der Erkrankung (Paulus nennt es Züchtigung) hat ihnen zu einem tieferen Leben verholfen. Durch die Prüfung, die Erkrankung, die Züchtigung, hat sich der Blick auf das Leben verändert. Tiefere Fragen sind im Leben dieser Menschen aufgebrochen, Fragen nach dem Sinn des Lebens und Fragen nach dem, was wirklich wichtig ist.

Aus diesem Grunde habe ich eigentlich keine Angst davor ernsthaft zu erkranken, denn ich weiß, dass Gott dann diese Schule dazu benützen wird, um mich tiefer in seine Gegenwart hineinzuführen.

Gott segne Sie,
Edgar Wunsch, Pfr

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