Um sie eifersüchtig zu machen.
Samstag, 30. Woche Röm 11, 1-2a.11-12.25-29
1Ich
frage: Hat Gott sein Volk verstoßen? Keineswegs! Denn auch ich bin ein
Israelit, ein Nachkomme Abrahams, aus dem Stamm Benjamin.
2aGott
hat sein Volk nicht verstoßen, das er einst erwählt hat.
11Nun
frage ich: Sind sie etwa gestrauchelt, damit sie zu Fall kommen? Keineswegs!
Vielmehr kam durch ihr Versagen das Heil zu den Heiden, um sie selbst
eifersüchtig zu machen.
12Wenn
aber schon durch ihr Versagen die Welt und durch ihr Verschulden die Heiden
reich werden, dann wird das erst recht geschehen, wenn ganz Israel zum Glauben
kommt.
25Damit
ihr euch nicht auf eigene Einsicht verlasst, Brüder, sollt ihr dieses Geheimnis
wissen: Verstockung liegt auf einem Teil Israels, bis die Heiden in voller Zahl
das Heil erlangt haben;
26dann
wird ganz Israel gerettet werden, wie es in der Schrift heißt: Der Retter wird
aus Zion kommen, er wird alle Gottlosigkeit von Jakob entfernen.
27Das
ist der Bund, den ich ihnen gewähre, wenn ich ihre Sünden wegnehme.
28Vom
Evangelium her gesehen sind sie Feinde Gottes, und das um euretwillen; von
ihrer Erwählung her gesehen sind sie von Gott geliebt, und das um der Väter
willen.
29Denn
unwiderruflich sind Gnade und Berufung, die Gott gewährt.
Um sie eifersüchtig zu machen.
Das
Evangelium richtete sich ursprünglich zuerst an die Juden. Erst als das Volk
Gottes die Botschaft Jesu abgelehnt hatte, richtet sich die Verkündigung an die
Heiden, welche das Evangelium mit offenen Herzen annahmen. In diesem Sinne war
die Ablehnung des Evangeliums durch die Juden ein Reichtum für die Heiden. Die
Ablehnung des Evangeliums durch die Juden war der Auslöser und die Gelegenheit,
den Heiden das Evangelium zu verkünden und viele Heiden nutzten diese
Gelegenheit.
Um sie eifersüchtig zu machen.
Gott
benutzte den Ungehorsam Israels, um das Evangelium zu den Heiden zu bringen. Er
tat dies aber auch mit dem Ziel, um die Juden zum Nacheifern zu reizen.
Das
Volk Gottes sollte sehen, wie die Heiden das Wort Gottes aufnahmen und im
Glauben stark wurden. Sie sollten - im guten Sinne - eifersüchtig auf die
Heiden werden, die das Geschenk des Glaubens angenommen hatten. Der Glaube der
Heiden sollte den Israeliten helfen, selbst auch das angebotene Heil zu
ergreifen.
Um sie eifersüchtig zu machen.
Vielleicht
erleben wir heute etwas Ähnliches. Ich spüre bis in die Knochen hinein, dass
der Glaube in den westlichen Ländern Europas nachlässt und hier und da auch
schon fast ausgestorben ist. Ich sehe und höre und stau-ne dagegen, wenn ich
lese, wie in afrikanischen Ländern der Glaube erstarkt und von dort
Missionarinnen zu uns nach Deutschland kommen möchten. Ich staunte, als ich in
Indien sah, dass an einem gewöhnlichen Werktag 1000 Menschen !! vor der Arbeit
am Morgen die heilige Messe besuchten. Ich wurde neidisch.
Um sie eifersüchtig zu machen.
Ich
wurde richtig eifersüchtig. Auf den Pfarrer dieser Gemeinde, der vor vollen
Kirchenbänken predigen konnte. Wir alle sollten - im guten Sinne - eifersüchtig
werden und uns wieder daran erinnern, wie schön es ist, sich für Jesus, für den
Glauben der katholischen Kirche, für eine lebendige Kirchengemeinde
einzusetzen. Der Glaube der anderen sollte uns ermutigen, selbst auch das
angebotene Heil zu ergreifen.
Gott segne sie
Edgar Wunsch, Pfarrer
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